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Mittwoch, 31. Dezember 2014

Silvester am Strand bei 30 Grad (Tag 27)

Heute Morgen ging es schon um 8 Uhr aus dem Bett, denn gestern Abend hatten wir noch spontan eine Bootstour zu Koh Rong Sanloem gebucht mit Zwischenstopp zum Schnorcheln und Mittagsbuffet auf dem Boot. Koh Rong Sanloem ist eine kleine Insel direkt neben Koh Rong, der größten Insel vor Sihanoukville.
Bei unserem ersten Stopp konnten wir vom Boot ins Wasserspringen (ca. 5 Meter) und bei erfolgreichem Backflip gab es sogar ein kostenlosen Cocktail. Leider hat das keiner von uns geschafft. ;) Schnorcheln konnten wir dort auch, das war aber leider eher unspektakulär, da das Wasser nicht wirklich klar war.



 

Nächster Stopp war dann die besagte Insel auf der wir ca. 2 Stunden Aufenthalt hatten. Einer der Leute von unserem Boot gab uns sogar noch eine kleine Dschungeltour, bei der er uns alle möglichen Pflanzen und Tiere erklärte. Zudem kann ich jetzt wie ein Affe an Lianen hochklettern, hat sich also gelohnt. ;)
Geendet hat der kleine Trip in dem wir durch ein Stückchen Fluss gewatet sind, welcher zurück zum Meer führt. Das war aber eher bisschen eklig, da es mega gestunken hat und wir durch undefinierbaren Matsch laufen mussten.
Aber wir konnten uns ja danach wieder im türkisblauen Meer erfrischen. Der Strand sieht übrigens aus wie aus einem Reisekatalog. Weißer Sandstrand so weit wie das Auge reicht und schattenspendende Palmen am Rand. So schön und entspannt, dass wir gar nicht mehr weg wollten. Die Bootstour hat sich also mehr als gelohnt!



 




 

Gegen 17 Uhr waren wir wieder wie geplant zurück in Sihanoukville. Nach einem kleinen Mittagsschlaf waren wir alle fit für den Rutsch ins neue Jahr. Aber erst mal ging es gut in einem italienischen Restaurant (Olive and Olive) essen.

Für den großen „Countdown“ sind wir dann runter an den Strand wo die Party schon in vollem Gange war. Für Silvester hatten die meisten Bars eine Bühne am Strand aufgebaut auf der ein DJ für die richtige Musik sorgte. Bei einer dieser Bühnen sind wir auch stehen geblieben. Zwei Meter weiter war das Meer und da der Strand in einer Bucht lag konnte man den Rest vom Strand quasi von vorne sehen. Ich muss zugeben so ein spektakuläres Feuerwerk habe ich noch nie gesehen und ich versuche ein Video hier hoch zu laden.
Auch unglaublich schön war das Meer von diesen kleinen Feuer-Ballons, die in Deutschland ja leider verboten sind. Wenn ich es beschreiben müsste würde ich sagen der Himmel stand in Flammen, ich war wirklich überwältigt von dem Anblick.
Das einzige was irgendwie nicht so ganz geklappt hat war der Countdown fürs neue Jahr, der wurde nämlich lauter meinem Handy und das aller anderen mit denen ich Unterwegs war 5 Minuten vor 12 Uhr angestimmt. Naja ist ja irgendwie auch egal, wir haben auf jeden Fall erst Punkt 12 (laut unseren Uhren) angestoßen. :)



 

Am nächsten Tag war relaxen angesagt und dafür eignet sich in Sihanoukville nichts besser als der Otres Beach. Dieser ist nämlich deutlich ruhiger und weniger überfüllt als der bekannte Seredipity Beach. Nach einem erholenden Tag am Strand haben Sophia, Victor und ich unseren Trip nach Koh Rong geplant. Dies bedeutet Fähre buchen und Bungalow reservieren.

Morgen geht es also los ins Paradies, wir sind schon sehr gespannt!

Montag, 29. Dezember 2014

Sihanoukville/ Beach Life (Tag 23-26)

Am nächsten Tag ging es also zusammen mit Daniel im Bus nach Sihanoukville. Von Dylan mussten wir uns verabschieden, da dieser als nächsten nach Vietnam wollte. Wir hatten auf jeden Fall eine unglaublich nette Zeit in Phnom Penh auch wenn ich mich jetzt nach frischer Meeresluft sehne. Phnom Penh ist nämlich die dreckigste Stadt die ich je gesehen habe, eine fahrt im Tuk Tuk ohne Mundschutz kommt einer Raucherbar wahrscheinlich sehr nahe.

Die Busfahrt verlief ohne weitere Zwischenfälle und wir kamen wie geplant am frühen Abend in Sihanoukville an. Ein Hostel für die erste Nacht hatten wir schon gebucht (mehr Nächte waren nicht verfügbar) und die Lage war optimal. Zum Serendipity Beach konnten wir in 10 Minuten laufen und die Bar- und Backpackerstraße war auch nur ein paar Meter entfernt.

Nach dem wir unser Zeug im Hostel abgelegt hatten ging es noch zum Strand um Abend zu essen und ein bisschen das Nachtleben aus zu checken. Der Strand ist wirklich genial! Ungefähr drei Kilometer lang, feiner weißer Sand und eine Bar reiht sich an die andere. Am Tag läuft meistens ein chilliger Tune bei dem es einen verleitet einen kalten Frucht Shake in einem der mega bequemen Korbstühlen, direkt am Strand zu genießen. In der Nacht verwandelt sich der Strand zu einem Party-Beach bei dem man sich von einer Bar zur nächsten Tanzen kann. Schon nett barfuß im Sand, mit dem Meer im Hintergrund und dem Mond am Himmel zu Tanzen.


Am nächsten Tag mussten wir unser Hostel ja schon wieder verlassen und im Internet konnten wir keinerlei freie Unterkünfte finden. Selbst Couchsurfing und Airbnb konnten uns nicht weiterhelfen. Deshalb blieb uns nichts anderes übrig, als durch die Straßen zu laufen und eine Unterkunft nach der anderen nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu fragen nur um dann eine Absage oder völlig überteuerte Preise zu bekommen (30$+). An Neujahr will wohl jeder in Sihanoukville sein, so ein Pech aber auch, da das ja eh schon die zweite Wahl war. Ursprünglich hatten wir mal überlegt Silvester auf Koh Rong zu verbringen, dort war aber schon ein Monat vor Neujahr alles ausgebucht. Und da ich gelesen hatte, dass letztes Jahr viele am Strand (zusammen mit millionen von Sandfliegen) übernachten mussten, haben wir uns letztendlich dagegen entschieden. Naja villeicht müssen wir ja jetzt trotzdem am Strand schlafen, nur halt in Sihanoukville.

Am Ende haben wir dann aber doch noch ein Hotel gefunden, welches noch zwei Doppelzimmer frei hatte, für 12 Dollar die Nacht, also 6 pro Person, das ist ok. Nur an Neujahr verdoppelt sich der Preis für eine Nacht. Nach dem wir diese Nacht aber auf 18 Dollar runter gehandelt hatten waren wir zufrieden. Das zweite Zimmer haben wir übrigens für Sophia und Victor (Freunde aus Karlsruhe) reserviert, welche morgen kommen.
Von außen sieht das Hotel ja wirklich nett aus, aber die Zimmer haben ihre guten Tage schon lange hinter sich. Es riecht nach Schimmel und die Bettlacken und die Handtücher haben Flecken bis zum geht nicht mehr. Naja das ist wohl der Preis dafür wenn man so spontan Silvester in Sihanoukville verbringen will.

Nach der nervenaufreibenden Unterkunftssuche sind wir dann noch an den Strand. Nach einem kühlen Bad und einem eiskalten Mangoshake war unsere Laune und damit der Tag wieder gerettet... ;)



Da Sophia und Victor den Nachtbus von Siem Reap nach Sihanoukville genommen haben kamen sie am nächsten Tag schon morgens an. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es dann wieder zum Strand. Wirklich nett am anderen Ende der Welt Freunde aus der eigenen Stadt zu treffen. ;)

Abends sind wir dann mit dem Tuk Tuk zu Wat Leu gefahren. Das ist ein Tempel auf einem kleinen Berg über der Stadt von dem man laut Lonely Planet einen der schönsten Sonnenuntergänge der Stadt erleben kann. Und tatsächlich wurde uns nichts zu viel versprochen, der Sonnenuntergang war einer der schönsten den ich je gesehen hab.
 









 

Sonntag, 28. Dezember 2014

Shooting an AK47 (Tag 22)

Wie ihr seht habe ich es doch noch nicht geschafft von Phnom Penh los zu kommen, es gab nämlich noch etwas, das viele Backpacker fasziniert und das zweifelsfrei ein beliebtes Thema in Kambodscha ist. Ich rede von einer Shooting Range bei der Touristen so ziemlich alles abfeuern können was das Kambodschanische Militär zu bieten hat, da dieses diese Shooting Range betreibt.

Ich habe davon zum ersten Mal in Siem Reap gehört. Die beliebteste Story ist wohl die von der Bazooka. Wieder und wieder höre ich, dass man wenn man einen Schuss für den Raketenwerfer kauft (300 Dollar) eine Kuh kostenlos dazu bekommt. Sozusagen als lebendiges Ziel. Ziemlich krank wenn ihr mich fragt...
Naja uns hat es auf jeden Fall gereizt einmal im Leben ein Sturmgewehr zu feuern.

Morgens ging es dann also mit dem Tuk Tuk los. Und kurze Zeit später bestätigte sich die berüchtigte Backpacker-Story. Denn unser Tuk Tuk Fahrer zeigte auf eine Gruppe Kühe am Straßenrand und sagte: "The cows for the Bazooka..."
Sehen mussten wir das Blutbad zum Glück nicht, da die Raketenwerfer, Mörser und Granaten weiter weg in den Bergen abgeschossen werden und die anderen Waffen auf einem ganz normalem Trainingsgebiet des Militärs.

Bei der Shooting Range angekommen entschieden wir uns für die AK47 einem Russischen Gewehr. Die AK47 ist wohl das billigste und effektivste Gewehr, das je gebaut wurde und wird immer noch weltweit benutzt und gehandelt.
Und dann ging es auch schon los: ein Magazin (30 Schuss) gehörte je uns. Geschossen wurde auf eine Zielscheibe. Geladen mit Adrenalin und erstaunt von dem immensen Gewicht der Waffe drückte ich ab. Und nach 20 Sekunden war der Spaß auch schon wieder vorbei. Mir ist es ein Rätsel wie man mehr als ein Schuss am Stück präzise abgeben soll, da es einem schon nach dem ersten Schuss komplett das Gewehr verreist auch wenn der Rückstoß weniger schlimm war als erwartet. Und es macht natürlich ein riesen Lärm, trotz Ohrschützer.
War auf jeden Fall echt ein Erlebnis und das ganze sagt ja irgendwie auch was über Kambodscha aus... Ich mein stellt euch mal vor man könnte in Deutschland einfach das Militär bezahlen um mal ne Rakete abzufeuern. ;)







Um den Tag nicht nur mit sinnlosem Geballer zu verbringen ging es nach der Shooting Range noch zum Royal Palace in welchem der Kambodschanische König lebt. Wirklich ein schöner Palast, aber nach all den Tempeln und Palästen (z.B. Grand Palace in Bangkok) irgendwie nicht mehr so besonders. Zumal wir am Eingang von der unfreundlichsten Frau die wir bis jetzt in Kambodscha getroffen haben regelrecht gedemütigt wurden. Angefangen hat es mit unserer Kleidung. Ein Tuch um die Schultern war offensichtlich nicht gut genug (in allen anderen Tempeln und Palästen ist das selbstverständlich). Nach dem wir uns völlig überteuerte T-shirts gekauft hatten, ging es dann weiter mit den Tickets. Daniel hatte entweder kein Ticket bekommen oder es vergessen zu nehmen, auf jeden Fall war die Frau wirklich der Meinung, dass sich Daniel ein neues Ticket kaufen müsse. Nach langer Diskussion sah sie ein wie absurd diese Forderung war, wir standen ja schließlich die ganze Zeit vor ihr, wo sollte das Ticket denn auch sein? Naja mit so einem Vorprogramm viel es uns dann schwer den Palast wirklich noch genießen zu können und eine andere Freundin wollten erst gar nicht mehr rein nach so einer Nummer.




Falls ihr euch ab und zu über den Schreibstil wundert liegt das wahrscheinlich daran, dass ich Blog-Einträge oft offline schreibe und dann manchmal erst paar Tage später veröffentliche, weil ich zum Beispiel kein gutes Internet habe. Deshalb schreib ich manchmal als ob es die Gegenwart wäre obwohl es in echt schon eine Woche her ist. 

Freitag, 26. Dezember 2014

Phnom Penh: Psychische und Physische Achterbahnfahrt (Tag 17-21)

So hier bin ich wieder, ich bin nicht gestorben (nur fast) keine Sorge. Dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet hab hat zwei Gründe. Zum einen das unglaublich schlechte WLAN im Hostel in Phnom Penh und zum anderen Punkt werde ich noch kommen.

Die Busfahrt am Montag nach Phnom Penh war auf jeden Fall sehr abenteuerlich. Ungefähr auf der Hälfte der Strecke ist unser Bus liegen geblieben und damit auch die Klimaanlage ausgefallen. Nach zwei Stündiger Brateinheit war der Bus dann wieder repariert (von dem Busfahrer selbst) und es konnte weiter gehen. Ihr müsst jetzt aber nicht denken, dass das eine Seltenheit ist, das ist wohl eher die Regel. Und Kambodschaner sind wahre Handwerkertalente! Irgendwie bekommen sie alles repariert und sei es auch nur für die nächsten paar Minuten oder Kilometer.

Naja mit ein bisschen Verspätung kamen wir dann endlich in Phnom Penhn, der Hauptstadt Kambodschas an. Und wie immer hab ich mir erstmal eine Bleibe für die erste Nacht gesucht. Gefunden habe ich das "Lovely Jubbly Place" Hostel ziemlich im Zentrum und nah an der Riverfront Phnom Penh´s. Super sauberes Teil mit warmen Duschen (nach Siem Reap echt göttlich), Klimatisierten 6er Zimmern und super freundlichem Personal und das alles für 6 Dollar die Nacht. 

Im Zimmer hab ich mit zwei Holländern (in Phnom Penh wimmelt es von denen!) und einer Amerikanerin Bekanntschaft gemacht, mit denen es dann Abends noch was kleines Essen ging. 

Mit den zwei Holländern war ich für den nächsten Tag zum Genocide Museum und Killing Field anschauen verabredet. Mit dem Tuk Tuk ging es dann morgens auch los. ;)
Sieht vielleicht ganz nett aus aber hat zum Teil echt unglaublich gestunken vor allem wenn man mal wieder an einer der provisorischen Müllverbrennungsanlagen vorbei gefahren ist von denen ich euch schon erzählt habe. Deshalb kann ich es den Leuten hier auch nicht übel nehmen, dass sie alle mit Mundschutz durch die Gegend laufen bzw. fahren. Ein Tag in Phnom Penh ist bestimmt so schädlich wie ne Schachtel Zigaretten am Tag...




Heute sollte auf jeden Fall ein "Heavy-Tag" werden und zwar für die Seele. Denn wir wollten den schrecklichen Tagen der Kambodschanischen Geschichte nicht den Rücken zu kehren. Wie immer erkläre ich euch ganz kurz die Grundsätze, empfehle euch aber falls es euch interessiert auch nochmal selbst nach zu schauen. Ich war ein bissche erschreckt, dass ich selbst so wenig darüber wusste im Verhältnis dazu wie schlimm diese Ereignisse waren.

Kurze Warnung: die nachfolgenden Bilder könnten nix für jeder man sein, also überlegt euch gut ob ihr folgendes wirklich anschauen wollt!

Die Roten Khmer waren eine maoistisch-nationalistische Guerillabewegung, die 1975 an die Macht kam. Pol Pot der Führer der Roten Khmer begann mit der Errichtung eines Terrorregimes und wurde am 4. April 1976 zum Regierungschef ernannt.
Die Roten Khmer wollten die Gesellschaft mit Gewalt in einen Agrarkommunismus überführen. Dies hatte zur Folge, dass alle Leute aus den Städten aufs Land getrieben wurden. Pol Pot verlangte zudem die Reisproduktion zu verdreifachen, was schlicht weg unmöglich war. 
Ähnlich wie die Nazis verfolgten die Roten Khmer Gegner des Regimes oder jene die das System kritisierten oder sich diesem widersetzten. 
So wurden in den Jahren von 1975 bis 1978 schätzungsweise etwa 2 bis 3 Millionen Kambodschaner ermordet. In anderen Worten wurde fast ein drittel der gesamten Kambodschanischen Bevölkerung ausgelöscht. 
1978 wurden die Roten Khmer durch Vietnamesische Invasionstruppen vertrieben und es eröffnete sich ein schrecklicher Anblick. Überall gab es konzentrationslagerähnelnde Gefängnisse und Massengräber. 

In einem dieser Gefängnisse (Tuol-Sleng, S21, ursprünglich mal ein Schulgebäude) und bei dem größten und bekanntesten Massengrab (Choeung Ek) waren wir. 

Ich glaube ich brauche nicht viel sagen, der Anblick war einfach grauenhaft und zum Teil wirklich ekelerregend. So konnte man in dem Gefängnis noch sämtliche Folterwerkzeuge sehen, die gebraucht wurden um von unschuldigen Menschen Geständnisse zu bekommen für Dinge, die sie gar nicht gemacht haben. Nach einem solchen Geständnis ging es mit dem Laster weiter aufs "Killing-Field" zur Hinrichtung. 
Dabei wurden wieder ähnlich wie bei den Nazis genaue Listen geführt mit Bildern und Personenbeschreibungen. 

Unter den Grabsteinen auf dem Bild liegen die letzten 14 getötete Menschen. Als die Vietnamesen zum Gefängnis vorgedrungen sind konnten gerade mal noch vier Überlebende gerettet werden... 








Nach dem Gefängnis ging es zur nächsten Station, dem Killing-Field Choeung Ek wo schätzungsweise 17 000 Menschen umgebracht wurden.
Ein Audio-Guide der seines gleichen sucht führt einen durch dieses Gebiet. Wirklich unglaublich gut gemacht mit Interviews von Überlebenden eingebaut. Dauer Gänsehaut ist da vorprogrammiert und leicht zu ertragen ist es auch nicht. 
Spätestens als ich dann über Knochen- und Kleidungsreste stolperte die immer wieder an die Oberfläche getragen werden ging es mir durch Mark und Bein. In dem zentral gelegenen Memorial Tower sind Totenschädel der Opfer meterweise aufeinander gestapelt und man sieht simple Feld Werkzeuge, die benutzt wurden um den Opfern die Schädel einzuschlagen, weil Patronen zu wertvoll waren. Für Babys und Kinder wurde eine noch perversere Methode entwickelt, diese wurden einfach mit dem Kopf gegen einen Baum geschlagen und danach in ein Massengrab geworfen. Falls jemand noch nicht ganz tot war wurde über die Gruben noch tödliche Chemie verteilt, die gleichzeitig den Verwesungsgeruch lindern sollte. Ich finde es unvorstellbar wie Menschen dazu gebracht werden konnten so etwas zu machen...







Glaubt mir ich könnte euch noch so viel mehr erzählen und ich bin wirklich froh, dass ich das alles gesehen habe aber irgendwann ist auch genug und ich will euch ja nicht den ganzen Tag vertrüben.
Auf alle Fälle ist es ein schlimmes Kapitel in der Kambodschanischen Geschichte über das jeder bescheid wissen sollte genau so wie über die Gräueltaten der Nazis, ganz einfach um zu verhindern, das so etwas in Zukunft wieder passiert. 

Nach diesem Hammer ging es noch zum Central Market um wieder auf andere Gedanken zu kommen und das hat dieser Markt definitiv geschafft! Dort gab es alles aber vor allem viel frisches Essen! :)






Ok vielleicht doch nicht so ganz frisch oder zumindest nicht sehr hygenisch, denn nach einem eigentlich wirklich leckeren Nudel Teller mit Beef fing mein Magen mächtig an zu krummeln. 
Gegen 7 Uhr Abends kam es mir dann zum ersten mal hoch, doch das war nur der Anfang einer wahren Horrornacht. Ungefähr stündlich musste ich erbrechen, bis nur noch Galle übrig war und das letzte mal so gegen 7 Uhr Morgens, also ganze 12 Stunden lang. Danach war ich so schwach, dass es mir beim Treppe hochlaufen schwarz vor den Augen wurde... 
Mein Heiligabend schien also schon fast gelaufen zu sein.
Nach dem ich den ganzen Tag geschlafen hatte ging es mir schon deutlich besser auch wenn ich immer noch sehr schwach war, da ich schon über 24 Stunden nix mehr essen konnte. 
Am Abend konnte mich dann Dylan, ein super sympatischer Amerikaner aus Colorado doch noch zu einem kleinen "Christmas Dinner" überreden. Allerdings ist es gar nicht so leicht in Cambodia eine leicht verträgliche Speise zu finden. Für mich gab es dann letztendlich ein Chicken Burger (ich verspreche euch was besseres gab es nicht), der aber wirklich lecker war und mir auch einigermaßen gut bekommen ist.

Kurzer Fun-Fact: es muss für Kambodschaner wirklich gewöhnungsbedürftig sein westliche Toiletten (und nicht die Steh-Französisch-Style-Dinger) zu benutzen, anders kann ich mir dieses sehr unterhaltsame Toilettenschild nicht erklären. ;)


 Nach dem sehr leckeren essen ging es zurück ins Hostel, wo Dylan und ich noch Daniel aus Schweden kennen gelernt haben. Zusammen haben wir für den nächsten Tag einen Trip zum Tamao Moutain geplant. Dort gibt es ein Animal Rescue Center, das verletzte Tiere aufnimmt und sie wieder in ihre wahre Natur aussetzt sobald es diesen besser geht. Insgesamt sind dort über 1200 Tiere zuhausen, die man alle besichtigen kann und die meiner Meinung nach in wirklich fairer Weise gehalten werden. Zudem fließt sämtliches Geld das man z.B. für einen Tour-Guide bezahlt in diese Organisation um z.B. Operationen an den Tieren zu bezahlen. Das fanden wir eine schöne Sache für den Weihnachtstag.

Am nächsten Tag ging es also schon früh los, da man mit dem Taxi ca. 1,5 Stunden dort hin braucht. Spontan hat uns noch Claire aus Holland (ich sag doch hier sind alle aus Holland) begleitet, die Dylan schon im Bus nach Phnom Penh kennen gelernt hat.

Unser Taxi Fahrer Ricky war übrigens der Wahnsinn. Sein Motto war: "Why Not!" Sprich können wir irgendwo für Kaffe anhalten? Ricky: "Why Not!", können wir irgendwo Frühstücken? "Why Not!", ich brauch noch Geld. Ricky kennt natürlich ne Bank wo man ohne Gebühren abheben kann... Super Typ und wir sind um 100+ Tips reicher.

Im "Zoo" angekommen ging es dann alle möglichen exotischen Tiere und Vögel anschauen. Viele der Tiere habe ich zum ersten Mal in meinem Leben gesehen und begleitet wurde man immer von einem Rudel Affen, die auf ein Stückchen Banane hoffen.
Besonders ans Herz gewachsen ist uns Albert (selbst ernannt), ein Albino Reh, das uns auf Schritt und Tritt gefolgt ist bis es nicht mehr ging. Zugegebenermaßen ein hässliches Geschöpf aber irgendwie trotzdem goldig. Achja Blind war er auch noch, aber das hätte ich nicht gemerkt wenn es mir niemand gesagt hätte. Aber seht selbst. ;)














Abends sind wir dann alle zusammen plus drei weiteren Holländern (glaubt ihr mir jetzt?), die Claire kennen gelernt hat, lecker Essen gegangen zur feier des Tages. In Amerika gibt es ja nicht wirklich Heiligabend so wie bei uns sonder da ist der Tag danach der wichtige.



Später ging es noch zu dem Party Hostel "Mad Monkey", bei dem wir für 5$ einer Bar-Tour (Bar-Crawl) beigetreten sind. Nach 3 Bars und 2 Clubs ging dann langsam schon die Sonne auf, was für uns hieß zurück ins Hostel.

Auf jeden Fall ein toller Tag und eine fantastische Nacht und ich hab mich endgültig von meiner kleinen Vergiftung erholt und komm deshalb auch wieder zum Blog schreiben. :)

Nach dem ich heute Mittag aufgestanden bin hab ich mir erstmal ein ordentliches Omelett mit Bacon, Tomaten und Käse gegönnt, das tat wirklich gut. Der Rest vom Tag war ziemlich relaxt. Bisschen Blog schreiben, Pool spielen und im Internet surfen.

Morgen geht es wahrscheinlich schon wieder weiter nach Sihanoukville, ganz im Süden Cambodias am Strand. Wo ich vermutlich Silvester verbringen werde.
Von da werde ich mich dann auch wieder melden.