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Dienstag, 30. Juni 2015

Uluwatu - Indian Ocean Mega Swell

Am Flughafen in Denpasar traf ich noch auf zwei weitere Deutsche, einen Holländer und einen Engländer welche auch nach Uluwatu wollten, weshalb wir uns einfach zusammen schlossen.
Baas der Holländer und Jo der Brite hatten sich schon ein Zimmer in einem Guesthouse reserviert wo wir glücklicherweise auch noch ein Zimmer für uns drei fanden. Samt leckerem kleinen Restaurant und Swimmingpool und das alles für 7 Euro, was will man mehr? :)
 
Nach Uluwatu wollte ich vor allem wegen zwei Dingen. Zum einen wollte ich zur Sunday-Single-Fin-Party, der wohl größten Party Indonesiens und zum anderen wollte ich ein paar Surfprofis beim Monsterwellen surfen zuschauen.
So hatte ich das Glück, das für Samstag und Sonntag die größten Wellen des Jahres und möglicher Weise eines ganzen Jahrzehnts erwartet wurden, auf Grund eines riesigen Sturms im Südindischen Ozean. So zeigten Satellitenbilder im Indischen Ozean bis zu 20 Meter hohe Wellen!
 
Am nächsten Morgen ging es deshalb schon um 6 Uhr morgens aus den Federn um die großen Wellen und mutige Surferlegenden zu beobachten, welche nur für diese Wellen aus der ganzen Welt angeflogen kamen.
 
Good Morning


Tatsächlich wurden unsere Erwartungen nicht enttäuscht. So große Wellen habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Viele der Wellen krazten bestimmt an der 10 Meter Marke! Zunächst gab es noch keine Surfer was sich jedoch schnell änderte nach dem ein erster mutiger Surfer die erste Mega-Welle erfolgreich gesurft hatte. Erst jetzt realisierten wir wie gigantisch die Wellen tatsächlich waren, wenn man die Surfer sah welche nur kleine Punkte in den Wellen ausmachten. Mir lief nicht nur einmal ein Schauder über den Rücken als wir den Surfern dabei zusahen wie sie ihr Leben in den Monsterwellen aufs Spiel setzten während wir ganz entspannt unser Frühstück zu uns nahmen.
Auch interessant fande ich es wie zuverlässig die Wellen gestanden wurden. Von bestimmt 15 Surfern die eine Welle nahmen, sah ich nur einen den die Welle erwischte und für ein paar atemlos Sekunden verschwinden ließ. Komischer weise hatte ich das Gegenteil erwartet, ich hatte gedacht jeder zehnte würde es vielleicht mal schaffen eine Welle zu bekommen. Da realisierte ich, dass sich die Surfer wenn sie eine Well nehmen auch sicher sind, dass sie diese stehen können. Was im Nachhinein auch Sinn macht, ein blöder Sturz kann bei solchen Wellen halt über Leben und Tod entscheiden und wir reden hier ja von den besten Surfern der Welt...
 







 
Gegen Mittag gingen wir nochmal zurück zum Hotel um einen kleinen Mittagsschlaf zu machen um Kraft für die vermutlich lange Nacht zu tanken.
 
Die Katze machte ein Nickerchen mit mir.
 
Es war nämlich Sonntag und jeden Sonntag gibt es in der Single Fin Bar in Uluwatu eine riesige Surferparty. Die Bar ist auf einer Klippe von welcher man einen tollen Blick aufs Meer und die Surfspots hat. Wir genossen noch den unglaublich schönen Sonnenuntergang, bevor die Party in volle Fahrt kam. Ich muss zugeben ich hab selten in so einer genialen Location gefeiert! Unter freiem Sternenhimmel, das Meer und Bali's Klippenküste überblickend.
 





 
Nach dem wir am nächsten Tag ausgeschlafen hatten gingen wir noch zum Uluwatu Temple, welcher auch über den Klippen steht und wo wir einen weiteren schönen Sonnenuntergang genossen.
 



 
 
 
Außerdem hatten Affen die Tempel Anlage fest im Griff, welche sich so manchen Spaß mit den Touristen erlaubten.
 

 
War echt eine coole Truppe die wir da hatten, aber morgen trennen sich die Wege schon wieder. Flo und Malte (die zwei anderen Deutschen) fliegen nach Malaysia und ich gehen noch auf die nah gelegene Insel Nusa Lembongan an der Ostküste Bali's bevor ich dann am 3. Juli nach Australien fliegen werde. Ja ihr habt richtig gehört! Nach gut 7 Monaten in Südostasien schaffe ich es nun doch noch nach Australien (auch wenn bis dahin noch viel schief laufen sollte --> lest weiter!). ;)

Samstag, 27. Juni 2015

Flores - Tauchen im Komodo Nationalpark

In Labuan Bajo auf Flores habe ich insgesamt eine Woche verbracht von der ich vier Tage Tauchen war und insgesamt 12 Tauchgänge gemacht habe! Und ich kann euch jetzt schon verraten, dass meine hohen Erwartungen nicht enttäuscht wurden. Auf meiner bisherigen Reise habe ich schon viele Taucher getroffen welche über das Tauchen im Komodo Nationalpark schwärmten und es oft als ihr bestes Taucherlebnis bis dato zählten. Zudem wird es auch im Internet immer unter den top 5 Tauchgebieten der Welt aufgelistet.
 
Von Chantelle aus Irland hatte ich das Flores Diving Centre empfohlen bekommen wo ich dann auch gleich hin bin. Dort konnte man in einem Dorm auch übernachten, was sich natürlich anbot, da man so das Tauchcenter gleich unter sich hatte und am Morgen nur kurz runterschlappen musste.
 
Ein normaler Tauchtag sah folgender Maßen aus: morgens ging es ab aufs Boot wo es zum Frühstück ein paar Donuts auf dem Weg zum ersten Tauchspot gab. Danach machte man zwei Tauchgänge bevor es Mittagessen auf dem Boot gab. Danach gab es noch ein dritten Tauchgang bevor es wieder an die Heimreise ging. Da der Komodo Nationalpark ganz schön groß ist, ist man schon mal zwei Stunden mit dem Boot unterwegs wenn man z.B. ganz in den Norden möchte. Diese Zeit habe ich immer gerne mit Lesen auf dem Sonnendach verbracht. ;)
Dadurch war meistens der Tag von morgens um 8 Uhr bis Nachmittags um 16 Uhr ausgefüllt.
Im Komodo Nationalpark schlägt auf jeden Fall jedes Taucherherz höher. Im Zentrum gibt es so ziemlich alles zu sehen was das Makro Tauchen zu bieten hat, während man im Norden die großen Dinger sieht.
 
So bekam ich im Zentrum gleich bei meinem ersten Tauchgang einen äußerst seltenen Lembeh Sea Dragon zu sehen für welchen man eigentlich eine Lupe bräuchte um ihn zu sehen und welcher erst 2006 entdeckt wurde und meines Wissens auch nur in Indonesien vor kommt. Auch interessant: bei Lembeh Sea Dragon bringt das Männchen die Nachkommen zur Welt.
Außerdem sahen wir alle möglichen Krabbenarten, Shrimps und Hummer.
 
Fühler eines Hummers










Riesiger Fischschwarm
 
Bei einem Tauchgang kamen wir außerdem zwei Oktopussen über den Weg welche sich gerade gegenseitig liebkosten und miteinander spielten. Ich finde es unglaublich interessant wie schnell Oktopusse ihre Farbe verändern können. Erst können Sie ganz schwarz sein und wenn sie über weißen Sand gleiten sind sie von einer Sekunde auf die andere ganz Hell im Ton des Sandes.
 

 
Wollte ich sämtliche Fischarten auflisten die wir gesehen haben wäre es wahrscheinlich kürzer, wenn ich die auflisten würde die wir nicht gesehen haben. ;) Man fühlte sich wie in ein gigantisches Aquarium geworfen, Dinge nach denen man normalerweise Suchen muss kamen einem einfach vor der Nase vorbei, so dass man oft nicht wusste wo man zuerst hin schauen sollte. Schau ich mir jetzt den Hai, die Schildkröte, den Cuttlefish, den Frogfish, die Seeschlange, den Rochen oder den Schwarm von Sardinen zuerst an? Das sind Probleme sage ich euch! :)
 





Bluespotted Stingray

 
Leider ist meine Unterwasserkamera gleich am Anfang kaputt gegangen, weshalb ich euch leider nicht mit Bildern neidisch machen kann. Echt schade, da es vermutlich atemraubende Bilder geworden wären aber auf der anderen Seite konnte ich so die ganzen Eindrücke einfach auf mich wirken lassen, ohne immer alles perfekt ins Bild bekommen zu müssen, was ja auch seine gute Seite hat.
 
Hatte mir das Zentrum schon gefallen wurde ich im Norden dann völlig verrückt! Bei einem Tauchspot genannt Castle Rock, einem Felsen der mitten aus dem Meer heraus ragt erlebte ich den spektakulärsten Tauchgang meiner bisherigen Tauchkarriere. Das es einfach nur ein Fels in der Brandung des offenen Meeres ist, gibt es dort oft eine starke Strömung was einem große Fische verspricht.

In dem Moment wo ich vom Boot ins Wasser sprang begann die Show... Um uns drum herum wimmelte es nur so von Fischen und Schwärmen. Wir sahen Bluefin und Giant Travally, Oriental Sweetlips, Snapper, Batfish, Napoleon Wrassen, Grouper, Barracuda und Tunfisch in größen wie ich diese Fische zuvor noch nie gesehen hatte! Viele der Fische hätten bestimmt 30 bis 50 Kilo auf die Wage gebracht... Und in diesem ganzen Tumult kreisten noch bestimmt 15 White Tip Reef Haie um uns herum von denen mir manche so nah kamen, dass ich sie berühren hätte können, was mich erstaunte, da diese Art von Hai normalerweise eher scheu ist. Irgendwann ehrte uns sogar noch ein bulliger, bestimmt zwei mal so großer wie ich, Grey Reef Shark, vor dem so mancher wahrscheinlich lieber die Flucht ergriffen hätte. ;)

An einem Punkt schwamm ich in einen riesigen rotierenden Sardinenschwarm welcher mich komplett umschloss. Außer einer Wand von schwirrendem Fisch sah ich nichts mehr außer das weit entfernte Sonnenlicht an der Wasseroberfläche. Ich war so überwältigt, dass ich lachen musste und das Grinsen sollte für den Rest des Tages auch in meinem Gesicht bleiben. Ich wusste, dass man einen Tauchgang wie diesen kein zweites Mal erlebt. Selbst ein Mann aus unserer Gruppe welcher bereits seit 30 Jahren tauchte und schon über 4000 Tauchgänge gemacht hat musste zugeben, dass dies ein Tauchgang der besonderen Art war. :)
 
Viele kommen ja vor allem wegen den Manta Rochen nach Flores, welche ich ja schon beim Schnorcheln bestaunen durfte. Interessanter Weise bekamen wir an unserem "Manta Tag" (wo man zu allen Tauchspots geht wo man oft Manta Rochen sieht), überhaupt keine Mantas zu sehen. Okay zumindest fast nicht... Beim letzten Tauchgang an diesem Tag beglückten uns doch noch drei Manta Rochen während wir schon unseren Safety Stop angefangen hatten.
 

 
Aus dem Nichts kamen sie geschwebt und umkreisten uns und sich selbst in einer spielerischen Weise. Das Gefühl von diesen bis zu 5 Meter weiten Geschöpfen umkreist zu werden lässt sich nicht beschreiben. Ich konnte also am enden doch noch ganz versöhnt den "Manta Tag" einen erfolgreichen Tag nennen.
 
 
Zwischen meinen vier Tauchtagen gönnte ich mir auch einen Tag zum relaxen. Okay ganz so relaxt war er dann auch wieder nicht. Nach dem er schonmal vielversprechend mit ausschlafen und lecker "Giant" Frühstück in einer Bäckerei angefangen hatte, bekam ich eine Nachricht von einem Mädel aus Jakarta (Indonesien), die ich in Labuan Bajo kennen gelernt hatte, ob ich Lust hätte einen großen Wasserfall in der Nähe anzuschauen. Da es schon morgens extrem warm war und ich mich nach einem kühlen Bad sehnte sagte ich sofort zu. Nach dem wir uns ein Rollen ausgeliehen hatten konnte es losgehen!
 
Die Fahrt zum Wasserfall war dann echt abenteuerlich, was ich nämlich nicht gewusst hatte, dass der Wasserfall sich mitten im Dschungel in den Bergen hinter Labuan Bajo befand. Zunächst ging es also ein Serpentinen Straße hoch bis es schon so kühl wurde, dass mir die Lust auf Wasser schon am vergehen war.
 

 
Nach einer steinigen Schotterpiste mussten wir dann noch eine halbe Stunde durch dicken Dschungel stapfen bis wir endlich den Cunca Wulang Wasserfall erreicht hatten.
Dort nahmen wir all unseren Mut zusammen und vertrauten der Aussage unseres Tourguides (ohne darf man den Wasserfall nicht besuchen), dass das Wasser tief genug sei um sich aus einer Höhe von ca. 8 Metern ins Wasser zu stürzen.
 




Der Wasserfall hatte über die Jahre eine kleine Schlucht gebildet in welcher wir nun in Richtung Wasserfall schwammen. Schaffte man es gegen die Strömung an kam man in eine kleine Aushöhlung in die der Wasserfall hinabstürzte. Nach einer kleinen Whirlpool-Einlage ließen wir uns von der Strömung auf die andere Seite der kleinen Höhle treiben nur um zu merken, dass die Strömung viel zu stark war um wieder zurück schwimmen zu können. Wir hatten natürlich schon ein bisschen Panik, bis wir heraus fanden, dass wir hinter den Wasserfall schwimmen konnten und uns von dort wieder vom Wasserfall herausspühlen lassen konnten. ;)
 




 
 
Als wir wieder zurück gingen dämmerte es schon. Bei der heimfahrt durch den Dschungel, bei tief schwarzer Nacht, waren wir auch froh nicht alleine zu sein. Zurück in Labuan Bajo gönnten wir uns noch einen Cocktail am Strand, bevor der lange und ungeplant sehr aktive Tag ein Ende nahm.
 
Das Tauchen im Komodo Nationalpark war wirklich traumhaft und auch so hat Flores viel zu bieten! Unberührte Landschaften und traditionelle Dörfchen machen Flores zu einem meiner lieblings Orte in Indonesien bis jetzt und ich bin mir sicher, dass ich irgendwann nochmal zurück kommen werde um noch mehr zu sehen. So hatte ich es gerne noch zum Mount Kilimutu mit seinen drei verschieden farbigen Seen und dem Wae Rebo Dorf geschafft, das muss jedoch auf wann anders warten, da mein Visum schon bald ausläuft.
 
Am 27.06 ging es also wieder mit einer kleinen Propeller-Maschine zurück nach Bali-Denpasar, von wo ich weiter nach Padang Padang, in der Nähe von Uluwatu fuhr.