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Montag, 13. April 2015

Coron - Paradies für Taucher und Insel-Hüpfer (Tag 116-122)

Für den nächsten Tag hatte ich spontan einen Flug nach Coron gebucht, da ich genug von Manila gesehen hatte. Das Nachtleben ist ja wirklich gut in Manila aber mehr hat Manila halt auch nicht zu bieten...

Mit einer kleinen Propeller-Maschine ging es also los. War echt ein schöner Flug, da wir relativ tief flogen, so dass man immer wieder einen tollen Blick auf kleine unberührte Inseln hatte. 




Nach 50 Minuten kamen wir dann auch schon am Busuanga Flughafen an. Wenn man das überhaupt Flughafen nenne kann. Wir waren das einzige Flugzeug und unser Gepäck wurde uns praktisch direkt aus dem Flugzeug in die Hand gedrückt. Vom Charakter erinnerte es mich eher an eine Bushaltestelle. Ich war ja wirklich erstaunt, dass immerhin die Landebahn geteert war.




Vom Flughafen ging es dann mit einem Mini-Van nach Coron, dem Ausgangspunkt für viele Tauch- und Island-Hopping-Touren. 

Dort angekommen ging es erstmal auf den Mount Tapyas von welchem wir einen fantastischen Sonnenuntergang genossen.



Panoramabild von Coron

Auch der Hund möchte sich den Sonnenuntergang nicht entgehen lassen...


Welcome to Hollyw... ähm CORON!









Am nächsten Tag ging es auf eine Island-Escape-Tour. Zunächst ging es zur Malcapuya Island auf welcher wir die meiste Zeit verbrachten. Ich wurde auf jeden Fall nicht enttäuscht, es war eine Insel wie aus dem Bilderbuch. Weiße palmengesäumte Strände und türkisenes Wasser in welchem man sich für immer hätte treiben lassen können, da es so warm war. 

Unterwegs mit drei Filipinos von welchen zwei nicht schwimmen konnten... ;)

Ja das Wasser sieht wirklich so aus!




Traumstrand...

Der Weg ins Paradies

Das Haus am Meer







Erstmal Entspannen...
Auf der Insel bereitet unser Tourguide dann auch unser Mittagessen vor. Unter anderem gab es frisch gegrillten Fisch und Shrimps und eine merkwürdig aussehende Seepflanze welche ein bisschen an Kaviar erinnerte, da sie auch aus kleinen Bläschen besteht welche im Mund platzen und einen salzigen aber leckeren Geschmack im Mund hinterlassen.


Außerdem trafen wir einen Einheimischen mit dem komischsten Gesicht in den ganzen Philippinen! Kein Scherz, der Typ hat einen Preis für das verrückteste Gesicht bekommen und ist unter Filipinos bekannt. ;)


Als nächstes ging es zur Banana Island welche ganz nett zum schnorcheln oder zum relaxen in einer der zahlreichen Hängematten war.




Als letztes ging es noch zur Bulog Island, einer winzigen Insel von welcher man jedoch noch zu zwei weiteren waten kann. Auf einer dieser Inseln befindet sich auch ein Resort was jedoch nicht ganz in meiner Preisklasse liegt.




Mein persönliches Highlight war jedoch definitiv die erste Insel, welche zu den schönsten Inseln zählt auf der ich je war.





Abends ging es noch eine leckere "Sea-Plattern" essen mit den Leuten welche ich auf der Insel-Tour kennen gelernt hatte.


Ihr seht schon, ich werde mich die nächsten paar Wochen ausschließlich von Fisch und Meeresfrüchten ernähren. Ich liebe es einfach, erst recht wenn es so billig ist wie auf den Philippinen!

Da fünf Mädels aus unserer Gruppe Filipinos waren ging es nach dem Abendessen natürlich noch Karaoke singen, das gehört hier zu einem gelungenen Abend einfach dazu. :)

Für den nächsten Tag hatte ich mich zu einem Wrack-Tauchgang angemeldet. Dafür ist Coron nämlich bekannt. So gehören die vielen Japanischen Schiffwracks aus dem Zweiten Weltkrieg, welche von den Amerikanern versenkt wurden, zu den besten Wreck-Diving Orten der Welt. Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, auch wenn ich ein bisschen aufgeregt war, da ich schon 3 Jahre nicht mehr getaucht bin.

Zum Glück ist es jedoch mit dem Tauchen fast wie mit dem Skifahren, so dass ich es ziemlich schnell wieder raus hatte. Das Tauchen war dann auch wirklich gigantisch, zumal wir in einem der Wracks sogar eine riesige Schildkröte zu Gesicht bekamen, was man wohl nicht so häufig sieht. Allein die Fisch-Pracht war schon umwerfend aber dann noch in Kombination mit den wirklich beeindruckenden Wracks war es definitiv mein bestens Taucherlebnis bis jetzt! 




Vor allem bei unserem zweiten Tauchgang sind wir wirklich ins Wrack eingedrungen, so dass wir sogar Taschenlampen brauchten um etwas zu sehen. Ziemlich spannend zumal man weiß, dass man nicht so schnell wieder aus dem Wrack kommt, wenn etwas sein sollte, da der direkte Zugang zur Oberfläche nicht besteht. Deshalb ist es beim Wrack Tauchen sehr wichtig sich selbst gut kontrollieren zu können und keine Panik zu bekommen.


Für unseren dritten Tauchgang an diesem Tag fuhren wir zu einem See namens Barracuda Lake (anscheinend gibt es einen riesigen Barracuda in dem See, den wir jedoch leider nicht gesehen haben). 



Das eigentlich spannende dort sind jedoch nicht die Meeresbewohner sonder das Phänomen, dass zum einen Salz auf Süßwasser und zum anderen warmes auf kaltes Wasser trifft. Das interessante ist, dass sich das Wasser nicht miteinander mischt. So hat das Wasser auf den ersten 13 Metern normale Meeres-Temperatur bis es schlagartig bis zu 40 Grad heiß wird. Das verrückte ist, dass beim Übergang zwischen heißem und kaltem Wasser (Thermocline) plötzlich alles komplett verschwommen ist wie wenn man stock besoffen wäre. Wirklich verrückt vor allem wenn der Kopf noch über der Schicht im kalten Wasser ist und die Beine schon im heißen Wasser sind, welche man jedoch nur verschwommen wahrnimmt. ;) 


Bei 40 Grad Wasser ist ein Neoprenanzug überflüssig...

Ein bisschen Gleichgewicht trainieren... ;)


Außerdem gefällt Shrimps das warme Wasser wohl sehr welche auch sehr interessiert an einem selbst sind. Wenn man ihnen z.B. die Hand hinstreckt beginnen sie einem den Arm hochzuklettern, echt ein lustiges Gefühl.

Auf dem Tauchboot wurden wir übrigens wieder mit frisch gegrilltem Fisch verwöhnt. Ich liebe die Philippinen jetzt schon. Bei jeder Tour bekommt man immer frisch gefangen Fisch vom Grill serviert.



Am nächsten Tag ging es auf eine weitere Island-Hopping-Tour. Auf welcher wir vor allem viel schnorcheln konnten. Unter anderem beim Skeleton Wrack. Einem weiteren gesunkenen Schiff welches jedoch je nach Meeresspiegel nur 3-5 Meter unter Wasser liegt, so dass man es mit schnorcheln super erkunden kann.



Die Twin-Lagoon


Und weitere Bilderbuch-Inseln



Ein Affe beim kokusnussessen



Da mir das Wrack Tauchen so gefallen hatte, beschloss ich einen Tauchkurs zum "Advanced Open Water" (PADI) zu machen. Ich habe nämlich ein super Angebot bekommen. Ich zahle jetzt bisschen mehr als 200 Euro für den gesamten Kurs samt Lehrbuch und Mittagessen auf dem Boot. Der Kurs dauert zwei Tage und beinhaltet fünf Tauchgänge.

Am folgenden Tag ging es also wieder ab in die Wracks. Der erste Tauchgang war ein "Deep Dive". So ging es auf 30 Meter Tiefe. Dort musste ich dann ein paar Aufgaben erledigen. Zum einen musste ich Farben benennen, wobei ich mir sehr sicher war alles richtig gemacht zu haben. An der Oberfläche kam dann jedoch heraus, dass ich Rot als Schwarz gesehen habe, Orange als Rot und Schwarz als Lila. Dies liegt keinen falls daran, dass ich farbenblind bin oder so. Sondern ganz einfach daran, dass ab 30 Meter Tiefe die Farben Rot und Orange langsam verschwinden. Geht man noch weiter runter gibt es irgendwann gar keine Farben mehr. Weshalb nicht so tiefes Tauchen eigentlich schöner ist um die Farbenpracht der Fische wahrzunehmen. 
Des weiteren musste ich meinen Namen rückwärts aufschreiben, was zugegebener maßen etwas dauerte, da die Konzentration bei zunehmender Tiefe abnimmt.

Beim zweiten Wrack-Tauchgang haben wir dann etwas sehr interessantes gesehen. So sind wir kreuz und quer durchs Wrack getaucht, teilweise durch Passagen wo man gerade noch so durchpasste, bis wir in ein Raum kamen, wo es so aussah als ob es eine Wasseroberfläche gäbe. Und tatsächlich wir konnten unseren Kopf aus dem Wasser Strecken in einen ca. 50 Zentimeter großen Hohlraum. Es war jedoch wichtig, dass wir weiterhin über unseren Sauerstoff atmeten, da man nie weiß ob die Luft giftige Gase (z.B. von Meeresorganismen) enthält. Ich mein immerhin ist die Luft schon über 70 Jahre alt. ;)

Auf der Heimfahrt ist dann unser Sprit leer gegangen. Glücklicherweise konnte uns jedoch ein anderes kleines Boot bis zum Hafen ziehen. War echt ein lustiges Bild, das größte Tauchboot Corons muss von einem mini Boot abgeschleppt werden...



Auf dem Boot habe ich noch zwei Mädels aus Australien kennen gelernt mit denen es Abends zu den Hotsprings ging. Die Fahrt dort hin war jedoch sehr abenteuerlich. So ist es einfach nur eine holprige Sandpiste die einen ordentlichen durchschüttelt, so dass wir das erholende heiße Bad mehr als brauchten als wir endlich ankamen. Und es war wirklich unglaublich heiß. In den zwei kleineren, heißesten Becken haben wir es überhaupt nicht ausgehalten weil es so heiß war. War aber echt nett ein kühles Bier in der heißen Quelle zu genießen.


Die Rückfahrt war zwar wieder alles andere als relaxt, aber immerhin sorgte unser Fahrer mit lauter Techno-Musik für Party-Stimmung, so dass die Fahrt recht schnell überstanden war. ;)



Heute habe ich einen relaxten Tag gemacht. Hab mal wieder schön ausgeschlafen und bisschen in einem Coffeshop abgehangen und an einem Bananen-Erdnuss-Shake genippt, während ich ein bisschen an meinem Blog geschrieben habe.

Am Tag drauf ging es dann nochmal ein letztes Mal zu den Wracks, ich hatte nämlich noch drei Aufgaben zu bewältigen bevor ich mich selbst "Advanced Open Water" Taucher nennen durfte. 

Beim ersten Tauchgang ging es um das Tauchen mit einer Tauchuhr. So ermöglicht diese einem längere Tauchgänge, da sie einem die Zeit ausrechnet die man übrig hat ohne große Gefahr zu laufen Dekompressionkrank zu werden. Natürlich muss man jedoch wissen wie man die Uhr ablesen muss und was für ein Prinzip eigentlich dahinter steht. 
Beim zweiten Wrack ging es um die Unterwasser-Navigation. So musste ich mit einem Kompass ein Quadrat schwimmen bis ich meinen Tauchlehrer wieder traf (wenn man nicht mehr auf ihn trifft hat man offensichtlich falsch navigiert)... Bei diesem Wrack habe ich außerdem ein riesigen Tunfisch gesehen, was echt spektakulär war. 

Die letzte Übung betraf die "buoyancy" unter Wasser, also die Fähigkeit nur durch das Ein- und Ausatmen sich durchs Wasser zu bewegen (Einatmen= aufsteigen und Ausatmen= absinken). So musste ich in einer Buddha-Stellung eine halbe Minute 50 Zentimeter über dem Boden schweben ohne meine Hände oder Beine zum Ausgleich zu benutzen. Danach steckte mir mein Tauchlehrer ein weiteres Gewicht in die Tasche und ich musste erneut mein Gleichgewicht finden. Hat aber alles ganz gut geklappt und nach dem ich noch ein paar theoretische Fragen beantwortet hatte, war ich ein "Advanced Diver". :)


So sieht also ein Advanced-Diver aus... ;)


Der Vorteil: ich darf jetzt auf bis zu 30 Meter Tiefe tauchen, wodurch sich ganz neue Möglichkeiten eröffnen, z.B. tiefere Wracks.
Beim letzten Wrack gab es außerdem sehr aggressive kleine Fische, die ihr "Revier" verteidigten wenn man ihnen zu nahe kam und einen bissen, was jedoch nicht wirklich weh tat...

Abends ging es zur Feier des Tages lecker Pizza essen zusammen mit den zwei Mädels aus Australien. War wirklich unglaublich lecker und frisch aus dem Steinofen!


Danach spielten wir noch ein bisschen Karten bis plötzlich in ganz Coron das Licht ausging. Wir entschieden uns dazu die Gunst der Stunde zu nutzen und den Stromausfall zu nutzen um den unglaublich tollen Sternenhimmel zu bestaunen. Dafür ging es nochmal die 700 Stufen auf den Mount Tapyas. Der Blick von oben war unbeschreiblich. Vor uns lag das mittlerweile wieder beleuchtete Coron und über uns funkelten die Sterne. Wir verbrachten bestimmt zwei Stunden damit in den Himmel zu schauen und die zahlreichen Sternschnuppen zu bestaunen.

Sogar die Milchstraße konnten wir sehen!
Auf dem Heimweg machten wir noch Bekanntschaft mit diesem riesigen Frosch... ;)



Zurück im Hostel vielen wir erschöpft aber glücklich ins Bett, aus welchem ich erst Nachmittags wieder raus kam.

Morgen geht es dann los nach El Nido. Allerdings nehme ich an einer Insel Expedition teil, auf welcher wir fünf Tage mit einem Boot durch die Insel Landschaft von Palawan cruisen. Die Nächte werden wir auf einsamen Inseln verbringen, welche wir höchstens mit einem einheimischen Stamm teilen. Gegessen wird natürlich frisch gefangener Fisch und Gemüse und Fleisch von kleinen Farmen auf den Inseln. Werde also 5 Tage vom Rest der Welt abgeschnitten sein (kein Internet bzw. Handy Netz).
Bin schon unglaublich gespannt, das wird bestimmt ein Abenteuer!

Melde mich dann also wieder aus El Nido... :)

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