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Donnerstag, 26. Februar 2015

Vang Vieng - Party-Exzesse in Traumlandschaft (Tag 79-82)

Eigentlich hatte ich ja gedacht, ein paar Tage in Vientiane zu bleiben, so wie ich es halt meistens mit den Hauptstädten eines Landes mache. Dann hab ich aber gemerkt, dass ich eigentlich schon alles an einem Tag gesehen hatte. Da die Stadt an sich auch ein bisschen langweilig war entschied ich mich schon am nächsten Tag nach Vang Vieng auf zu brechen.

Auf halber Strecke habe ich noch halt bei einem Staudamm gemacht, hinter welchem sich der Nam Ngum See befindet. Die Laoten sind ziemlich stolz auf diesen Staudamm, da er für Fortschritt in Laos steht. Er ziert sogar einige Geldscheine.


Den Staudamm an sich fand ich jetzt nicht so spektakulär, aber der See dahinter war wirklich super schön. Deshalb entschied ich mich auch dazu hier eine kleine Mittagspause einzulegen. In einem Fischrestaurant gönnte ich mir einen frisch gefangenen Fisch (nach Insekten war mir nicht zu mute), welcher definitiv einer der besten war welche ich je gegessen habe und das für gerade mal 5 Euro.




Die zweite Hälfte des Weges nach Vang Vieng war auch nochmal richtig schön, auch wenn die Laoten es echt nicht so mit der englischen Rechtschreibung haben. ;)




Als ich gegen Abend in Vang Vieng ankam, ging es erstmal auf das Hoteldach, von welchem sich mir ein traumhafter Blick auf die Karstberge und die Flusslandschaft eröffnete. Der folgende Sonnenuntergang war einer der schönsten welche ich in meinem Leben gesehen habe und um das ganze noch zu toppen stiegen drei Heißluftballons auf um das Bild perfekt zu machen.














Ich hatte mir übrigens auch überlegt eine Heißluftballonfahrt zu machen, wurde jedoch von den Trip-Advisor Kommentaren umgestimmt in welchen viele von gefährlichen Situationen oder sogar Unglücken berichteten. Ein Mann, welcher selbst Heißluftballon Kapitän ist, ging sogar so weit einen Unfall mit tödlichen Folgen vorherzusagen, wenn es bei den aktuellen Sicherheitsstandards bleiben würde. Da erklärt sich auch der Spottpreis von 80 Dollar. 
Schön aussehen tut es aber alle mal.

Zum Abendessen traf ich mich mit zwei Mädels welche ich in Vientiane kennen gelernt hatte. Die anschließende Party übertrumpfte so einige der besten Party-Nächte die ich bis jetzt hatte.
Dafür ist Vang Vieng nämlich bekannt. Die verrücktesten Partys Südostasien finden hier statt oder fanden auf jeden Fall mal hier statt. Denn das ganze ist schon wieder deutlich beruhigt. 

Vor paar Jahren schlug Vang Vieng Schlagzeilen durch das berüchtigte Tubing. Dabei geht es auf einem Lkw-Schlauch den Nam Xong hinunter. Alle paar Meter konnte man bei einer Bar halt machen und sich wahlweise mit Alkohol oder einer Reihe von Drogen abschießen. Hatte man sich dann genug Mut "erarbeitet" konnte man eine(n) der zahlreichen, riskanten Sprünge, Rutschen oder Schwünge in den Fluss wagen. 
Nach etlichen Todesfällen und schlechter Presse (ich erinnere mich noch an einen Artikel im Neon über genau dieses Thema) bereitete der Staat dem beliebten Tubing ein vorläufiges Ende. So wurden 2012 sämtliche Bars am Flussufer abgerissen. Mittlerweile kann man jedoch wieder Tuben wenn gleich es bis jetzt nur vier Bars gibt, aber dabei wird es sicher nicht bleiben. Es lässt sich mit dem Party-Tourismus einfach zu viel Geld verdienen.

Tatsächlich ist Vang Vieng nicht mehr das Party und Drogen Paradies das es einmal war. So hörte ich von zwei anderen Deutschen, dass sie von der Polizei beim Kiffen auf der Bungalow-Terrasse erwischt wurden. Diese stellte die zwei dann vor die Wahl pro Person 500 Dollar zu zahlen oder für drei Jahre ins Gefängnis zu wandern. Ein ganz schön teurer Spaß also, aber mit der korrupten Polizei sollten man lieber nicht spaßen.

Mir reicht die Partyscene hier aber noch alle mal. Ich will gar nicht wissen wie es früher war, denn selbst jetzt kann man sich Abends in den Bars mit so viel kostenlosen Drinks volllaufen lassen wie man mag. So gibt es in einer Bar von 9 bis 10 Uhr Freedrinks und in der nächsten von 10 bis 10.30 Uhr. In der Bar zuvor hat man dann noch einen Stempel bekommen, mit dem man nochmal ein kostenlosen Drink bekommt, damit man auch ja wieder zur Bar zurück kommt wenn man bei der andere die Happy Hour abgesahnt hat. So hab ich mir seit ich hier bin (Mittlerweile 4 Tage), gerade mal ein Bier gekauft, aber gefühlte 100 Drinks getrunken. ;)

Um mir selbst mal ein Bild von dem anscheinend mittlerweile eher relaxten Tubing zu machen ging es am nächsten Tag mit paar Leuten ab auf den Fluss. Um 11 kamen wir am Startpunkt (erste Bar) fürs Tubing an. Begrüßt wurde man erstmal mit einem lokalen Whisky-Shot bevor man sein können bei Beer Pong und Co beweisen konnte. Spätestens als mir dann ein Mushroomshake angeboten wurde (welchen ich dankend ablehnte) war mir klar, dass sich das Tubing seit dem ruhigen und anscheinend geregelten Start schon wieder klar in eine Richtung entwickelt hat.

Das Tubing an sich war aber tatsächlich Traumhaft. So ging es im Schlauch vorbei an schönen Karstformationen und bei den Bar Stopps wurde getanzt und Volleyball gespielt.






Am nächsten Tag haben wir dann am Smile Beach relaxt und bisschen Sonne getankt, bevor es Abends wieder ins Partygetummel ging.










Ich muss sagen ich habe mich echt in Vang Vieng verliebt. Es gibt ja viele kritische Töne über diese Stadt und Vang Vieng hat den Ruf als Mallorca von Laos. Dem kann ich aber nicht wirklich bei Stimmen. Ich finde man hat hier einfach eine gute Mischung. Wenn einem nach Entspannung zu mute ist kann man das am Flussstrand und für die Partylustigen gibt es auch immer was. Zudem gibt es überall super leckere und billige Pancakes, Sandwiches und Fruchtshakes.
Habe jetzt auch schon viele Leute getroffen die hier ein bisschen hängen geblieben sind weil es Ihnen so gut gefallen hat.

Heute habe ich ein bisschen Schlaf der letzten Tage nachgeholt und ein bisschen mein Blog geschrieben und die weitere Reise geplant.

Morgen geht es dann weiter nach Luang Prabang auch wenn es wirklich nicht leicht fällt sich von Vang Vieng zu verabschieden. Vor allem die vielen coolen Leute die ich hier kennen gelernt habe sind mir echt ans Herz gewachsen, aber man sieht sich ja zum Teil auch wieder in Luang Prabang. :)

Sonntag, 22. Februar 2015

Vientiane - die entspannte Hauptstadt (Tag 78)

In Vientiane ging es dann am Tag darauf ein bisschen auf Kultur-Sightseeing.

Zunächst fuhr ich mit meinem Motorrad zu einem so genannten Buddha Park. Dies ist ein Skulpturen Garten mit mehreren meter hohen Betonstatuen aus Hinduismus, Buddhismus und laotischer Folklore.
Erschaffen wurde der Park von dem laotischen Künstler Boun Leua Soulilat, einem Philosophen und Priester, der verschiedenen asiatische Religionen zu einer einzigen Weltanschauung vereinigte.
Die wohl beliebtesten Statuen in diesem Park sind der liegende Buddha und ein riesiger Betonkürbis, auf welchen man im Innern hochsteigen kann um eine schöne Aussicht über den Park zu haben.







Nach dem Buddha-Park ging es zurück nach Vientiane zum That Luang und den umliegenden Tempeln. Dieser Stupa ist das Nationalsymbol und wichtigste religiöse Monument von Laos. So wird gesagt, dass Buddha selbst einst diesen Ort besuchte.







Verrostetes Auto im Hintergarten einer der Tempel
Als letzten Stopp des Tages ging es noch zu Vat Sisaket, dem ältesten erhaltenen Kloster Vientianes. Dies war mein persönliches Highlight vom Tag, da der Tempel unglaublich viel Ruhe und Frieden ausstrahlt. Vor allem die vielen Buddha's welche sich um den Tempel reihen, haben mir sehr gefallen.




Abends ging es dann in der "Lao-Kitchen" essen, dem wohl leckersten Restaurant seit ich in Laos bin.

Der anschließend versuch einen Club oder zumindest eine Bar mit Musik zu finden scheiterte kläglich, in Vientiane sind ab 10 Uhr Abends die Bordsteine hochgeklappt.

Ich muss sagen, Vientiane ist die ruhigste und entspannteste Hauptstadt in der ich je war. Die Stadt hat eher Dorf- als Großstadt-Charackter. ;)