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Freitag, 1. Mai 2015

Malapascua - auf der Jagd nach Thresher-Sharks (Fuchshaien) (Tag 136-139)

Am nächsten Tag ging es also mit dem Boot nach Malapascua wo wir schon nach 20 Minuten ankamen. 

Die Hafenstadt, mit Überbleibseln des Super-Typhoons Hayan 



Da es Chantelles Geburtstag war wollten wir unbedingt noch am gleichen Tag tauchen gehen. Da man die Thresher Sharks nur früh morgens beobachten kann und Trips zu weiteren Tauchgebieten schon abgelegt hatten entschieden wir uns dazu zwei Tauchgänge in der Nähe zu machen. So ging es zu Bugtong Bato und Lapus Lapus, zwei Riffen nur fünf Bootsminuten von unserem Resort. 

Die Tauchgänge waren schonmal ein guter Start in die folgenden Tauchtage. So sahen wir viele Lion Fische und einen Aal neben wunderbaren Korallenriffen.

Ich hab außerdem gute Neuigkeiten! Ich habe mir in Cebu eine Art GoPro gekauft (SJ4000 kostet gerade mal 80€, hat WLAN, ein kleinen Bildschirm und Qualitätsmäßig auf dem Niveau der GoPro 3+). Ich kann euch jetzt also auch mit Fotos der Unterwasserwelt versorgen, da das Ding bis zu 30 Meter Tiefe wasserdicht ist. Das einzige was noch fehlt ist ein Filter für Unterwasseraufnahmen, der die Rottöne hervorhebt, da sonst die meisten Bilder einen Blau oder Grünstich haben...

Einweihungsselfie mit der neuen Kamera... :)


Und ab geht's ins tiefe Blau...

Einer der vielen Lion-Fischen


Interessante Quallenkolonie...



Nach dem Tauchen schauten wir noch das Halbfinale der lokalen Basketball Liga an. Was für eine Stimmung, es schien als ob das gesamte Dorf zusammen gekommen wäre! ;)



Chantelles Geburtstag haben wir Abends gebührend gefeiert und zwar in einer Bar in welcher man die zuvor getrunkenen Shotgläser durch ein Viereck gegen eine Wand schmeißen konnte. Da Scherben ja bekanntlich Glück bringen sagten wir natürlich nicht nein.
Trinken...

Werfen...

Freuen wenn man getroffen hat...

Oder so wie ich ärgern wenn man daneben geworfen hat... ;)

Gut, dass wir uns in böser Vorahnung für den nächsten Tag nicht für den Morgen-Tauchgang angemeldet hatten.

Für den nächsten Tag stand Gato Island auf dem Plan. Gato Island ist eine kleine Insel ca. 45 Minuten mit dem Boot von Malapascua. Dort machten wir zwei Tauchgänge und ich darf euch jetzt schon verraten, dass diese zu den besten gehörten welche ich bis jetzt gemacht habe!

Beim ersten Tauchgang erkundeten wir bisschen das Riff vor der Insel. Neben den üblichen Schönheiten des Meeres sahen wir auch zwei Whitetip-Reef-Sharks welche unter einem Felsvorsprung lagen. Da sie gerade schliefen konnten wir Ihnen sehr nahe kommen, sozusagen Angesicht zu Angesicht mit einem Hai. Sehr beeindruckend, so nahe war ich Haien noch nie gekommen. Außerdem sahen wir große Seepferdchen, welche man auch nicht sehr häufig zu Gesicht bekommt (ich hab davor noch nie Seepferdchen in freier Natur gesehen).

Auf zu Gato Island



Wer findet das gut getarnte Alien? ;)

Ein Drache unter Wasser... 



Bitte iss mich nicht...

Beim zweiten Tauchgang ging es durch eine Höhle unter der Insel hindurch, so dass wir am Ende auf der anderen Seite der Insel waren. Super spannend mit Taschenlampen durch eine Höhle zu tauchen vor allem weil man auch nochmal ganz anderes Unterwasserleben sieht. Am Ende des Tunnels sahen wir einen weiteren Whitetip-Reef-Shark seine Kreise ziehen. War ein tolles Bild die Silhouette des Haies im Gegenlicht des Höhlen-Ausgangs zu sehen.










Auf der anderen Seite der Insel wurden wir wieder abgeholt...

Gegen Abend ging es noch zu einem Sonnenuntergangs- und Nachttauchgang. Das Highlight hier waren die Mandarin Fische, welche nur abends zu sehen sind. Wenn die Sonne untergeht befruchten sie sich. Dieses Spektakel kann man als Taucher beobachten. Zunächst steigt das Mandarinmännchen mit einem Weibchen in einer Art Tanz nach oben bis das Männchen explosionsartig eine weiß milchige Spermawolke ablässt. Danach verschwinden die Mandarin Fische wieder in ihren Korallen.

Nach dem die Sonne untergegangen war sahen wir noch alle möglichen nachtaktive Meeresorganismen. Unter anderem eine riesen Box-Krabbe und einen hochgiftigen Oktopus. Es war übrigens mein erster Nachttauchgang, aber es wird definitiv nicht mein letzter sein. Echt aufregend im stockdunklen nur mit einer Taschenlampe im Meer unterwegs zu sein. ;)

Riesige Box-Krabbe




Nach drei Tauchgängen an einem Tag waren wir so erschöpft, dass wir nach einem wunderschönen Sonnenuntergang und dem Abendessen direkt ins Bett gefallen sind.








Ein paar Spielende Kinder im Sonnenuntergang...




Dies hatte jedoch auch noch einen anderen Grund. So hatten wir uns für den nächsten Morgen zu einem Thresher-Shark (Fuchshai) Tauchgang angemeldet. Dieser geht jedoch schon um 5 Uhr Morgens los, weshalb es ganz vernünftig war früh ins Bett zu gehen.

Am nächsten Morgen wurden wir mit einem schönen Sonnenaufgang begrüßt, was schon mal das früh aufstehen verträglicher machte.



Spätestens als es dann auf 30 Meter Tiefe ging war ich wach, dort unten ist es nämlich arsch kalt, hatte also einen ähnlichen Effekt wie eine kalte Dusche... 

Ab in die Tiefe...

Als dann der erste Thresher-Shark an uns vorbei glitt war ich mir trotzdem nicht mehr sicher ob ich noch träumte. Ich wusste ja, dass die Haie bis zu 7,5 Meter lang werden können aber wenn dann so ein Gigant tatsächlich 3 Meter vor Dir vorbei schwimmt ist das nochmal ein anderes Gefühl. Angst hatte ich komischer Weise überhaupt nicht, ich war einfach nur überwältigt. Thresher-Sharks sind zudem unglaublich schöne Tiere ihre obere Schwanzflosse kann länger sein als ihr ganzer Körper was Ihnen ein märchenhaftes Aussehen verleiht. Der Name kommt übrigens nicht von ungefähr, so "dreschen" die Haie mit ihrer langen Schwanzflosse auf ihre Opfer (z.B. Makrelenschwärme) ein um diese zu betäuben und danach zu verspeisen... Ich weiß was ihr jetzt denkt aber nein das ist kein schlechter Scherz... ;) 




Da die Haie in bis zu 900 Meter Tiefe Leben hat man als Taucher sehr selten die Gelegenheit sie zu sehen. Um genau zu sein ist Malapascua sogar der einzige Ort auf der Welt wo man diese Art von Haien mit einer sehr hohen wahrscheinlich sehen kann.
Da ist das frühe aufstehen doch mehr als Wert!

Der zweite Tauchgang war beim Mantrapoint. Wie der Name schon sagt hofften wir hier Mantras zu sehen welche bis zu 4 Meter groß sein können. Hier hatten wir jedoch leider nicht so Glück, kein Mantra weit und breit. Schade eigentlich, hätte ich echt gerne gesehen, vor allem weil ich noch nie Mantras in freier Natur gesehen habe. Aber man kann ja auch nicht alles haben, bis jetzt können wir uns ja echt glücklich schätzen was wir auf unseren Tauchgängen alles zu Gesicht bekamen! Dafür vertrieben wir uns die Zeit unterwasser mit ein bisschen rum Gespiele. 

Unser Dive-Master beim Ringe machen...






Den Rest des Tages verbrachten wir damit unsere Weiterreise zu planen. Unser Plan war es ja schon länger, nach Malapascua in den Süden von Leyte zu reisen um dort mit den Walhaien zu Schnorcheln. Dies ist nämlich einer der wenigen Orte wo man die größten Haie der Welt (aber völlig ungefährlich, das sie sich mit einem Filtersystem von Plankton und Mikroorganismen ernähren) regelmäßig zwischen Februar und Mai zu Gesicht bekommt. Zwei weitere Orte währen Oslob und Donsol. Oslob wollen wir auf keinen Fall unterstützen, da dort die Walhaie angefüttert werden und so abhängig werden und nicht ihrer freien Natur nach gehen. Donsol soll wohl deutlich besser sein, ist aber zu weit weg für uns.

Leider bekam ich je doch ein Tag vor der Abreise eine enttäuschende Nachricht von einem Tauchshop vor Ort. So wurden die letzte Walhaie vor über einer Woche gesehen, was bedeutet, dass wir sehr viel Glück bräuchten um doch noch Walhaie zu sehen. Wir entschieden uns trotzdem nach Leyte genauer Padre Burgos zu fahren, da es auch so ein erstklassiges Tauchgebiet sein soll.
Die Fahrt am nächsten Tag war dann echt ein Marathon! Früh morgens ging es los und nach einer Fähre, zwei Motorrädern, zwei Minivans, einem Bus und einem Tuk Tuk hatten wir es dann spät abends tatsächlich nach Padre Burgos geschafft.


Tschüss Malapascua...

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