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Mittwoch, 10. Juni 2015

Tulamben - Tauchen um das Schiffswrack der USAT Liberty bei Tag und Nacht!

Nach unserer kleinen Erfahrung mit der balinesischen Polizei (Post: "Bali's korrupte Polizei") ging es erstmal zu einem Tauch-Zentrum um die Preise zu checken. Tulamben ist nämlich unter Tauchern als toller Wrack-Tauchspot bekannt. So liegt in einer Tiefe von 5 bis 30 Meter das Schiffswrack USAT Liberty welches im Zweiten Weltkrieg von einem japanischen Uboot angeschossen wurde. Es konnte jedoch noch zur Küste manovriert werden von wo es später bei einer Vulkaneruption mit der Lava ins Meer gedrückt wurde wo es heute noch liegt.
Mir wurde schon von mehreren Leuten empfohlen, das Schiffswrack auch bei Nacht zu betauchen, da dies super mystisch und spannend wäre. Deshalb meldete ich mich noch am gleichen Tag für einen Nachttauchgang an.
Dieser Tauchgang war einer der schönsten und besondersten die ich je hatte! Das Wasser war voll von Leuchtplankton wodurch jede Bewegung einen blauen Schimmer im Wasser verursachte. Vor allem an den Flossen gab es immer eine blau leuchtende "Strömungsspur". Außerdem trafen wir auf einen Schwarm Flashlight-Fische welcher blinkend an uns vorbei zog. Offensichtlich mögen auch Fische nicht auf ihre kleine Disco verzichten was gerade bei ausgeschalteter Lampe wirklich beeindruckenden ist.
Ein weiteres Highlight waren die Bump-Head Fische welchen wir begegneten und welche man nur Nachts zu Gesicht bekommt. Dies sind gigantische bis zu 1,3 Meter lange (und manchmal fast 50 Kilo schwere) Fische welche sich gerne in dem Schiffswrack verstecken. Es kann schon unheimlich sein wenn plötzlich aus dem Dunkeln ein Fisch im Lichtkegel erscheint welcher fast so groß ist wie man selbst was Unterwasser nochmal viel größer wirkt. Dazu dann noch das alte korallenüberzogene Wrack verleihte dem Tauchgang die versprochene Mystik und Spannung.

Meine Unterwasserkamera ist Nachts leider blind...

Am Ende kamen wir noch großen Groupern (Zackenbarsch) über den Weg. Mein Divemaster leuchtende jedoch lieber mit seiner Lampe auf einen kleinen völlig uninteressanten Fisch. Den Sinn dahinter begriff ich erst kurze Zeit später. So wurde die Aufmerksamkeit des Groupers auf den Fisch gezogen, klar dieser war nun völlig enttarnt, da er hell erleuchtet war. Und ehe ich es mir versah hatte der Grouper sein Abendessen runtergeschlungen. So etwas hatte ich bis dahin auch noch nicht gesehen. Und ich freute mich schon auf den nächsten Morgen wo ich das Wrack bei Tag sehen würde.
Am nächsten Morgen war es also so weit. Verrückt wie die Tageszeit einen Tauchspot verändern kann. Diesmal sah ich komplett andere Fischarten und mir erschloss sich die Größe des Wracks erst jetzt, da ich bei Nacht immer nur kleine, von unserer Lampe erleuchtete Teile davon gesehen hatte. Diesmal konnten wir auch tiefer in das Wrack eindringen als bei Nacht, was auch sehr spannend war.




Mitten im Wrack

Ein kleiner Rochen

 
Nach dem Tauchgang ging ich mit Franziska noch ein bisschen ums Wrack schnorcheln, da sie keinen Tauchschein hat. Da das Wrack jedoch schon in einer Tiefe von 5 Metern beginnt eignet es sich auch perfekt zum schnorcheln wobei man das Wrack nochmal von einer ganz anderen Perspektive bestaunen kann.


 
Da Tulamben außer dem Schiffswrack nicht viel zu bieten hat, sollte es noch am gleichen Tag in Richtung Lombok und den Gili Inseln gehen. Zunächst ging es mit dem Taxi nach Padangbai einem Hafen von dem Boote nach Lombok und den Gilis ablegen. Da es jedoch schon 14 Uhr war hatten bereits alle Speedboote abgelegt welche es in gerade mal 1,5 Stunden zu den Gilis schaffen. Allerdings auch zu dem stolzen Preis von 30 Dollar. Da uns das sowieso zu teuer war nahmen wir die Fähre nach Lombok für gerade einmal 4 Dollar, welche jedoch auch bis zu 6 Stunden braucht. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir jedoch noch nicht wo wir in Lombok ankommen würden. Eigentlich ging ich davon aus, dass wir im Norden nahe den Gilis ankommen würden, aber Pustekuchen.

Sechs Stunden später, gegen 20 Uhr, standen wir ganz im Süden Lomboks, blöd aber auch. Also Taxi ab in den Süden was nochmal zwei Stunden dauern würde und uns jeden nochmal 10 Dollar kostete. Zum Glück trafen wir noch eine alte Dame welche auch auf die Gilis wollte wodurch das Taxi nochmal billiger wurde.
Auf dem weg hielten wir noch bei einem kleinen Streetfood Stand wo ich das beste Gado Gado bekam was ich bisher hatte, zu einem fünftel des bisherigen standart Preises. Man merkte also, dass wir A nicht mehr auf Bali waren und B an einem Ort wo sich nicht viele Touristen hin verirren.
Gestärkt ging es weiter. Am Hafen wo die Schiffe auf die Gilis fahren dann die herbe Enttäuschung, nachts verkehren keine Boote. Schade eigentlich, dabei konnten wir doch schon den von Lichtern schillernden Strand von Gili Trawangan sehen wo unser reservierter Bungalow auf uns wartete. Für die alte Dame noch blöder, da ihre zwei Töchter auf sie warteten und sie mittlerweile vermutlich schon vermissten...
Dann das Angebot: wir könnten ein privates Speedboot mieten welches uns noch heute auf die Insel bringen würde. Der Spaß sollte jedoch 50 Dollar kosten, das war nun wirklich nicht in unserem Budget. Die nette Dame würde das Boot jedoch auch ohne uns nehmen weshalb sie damit einverstanden war ihr nur 15 Dollar für uns beide zu geben.
Kurze Zeit später flogen wir über das Wasser auf Gili Trawangan zu. In der Gischt des Bootes leuchtete das Plankton hell blau und über uns strahlte die Milchstraße mit ihren endlosen leuchtenden Sternen. Ein Geschenk für die Strapazen unserer mittlerweile schon 11 Stunden anhaltenden Reise.


15 Minuten später standen wir am Strand von Gili Trawangan, wir hatten es also tatsächlich noch geschafft! Daran hatten wir zwischenzeitlich auch nicht mehr gedacht. Die Party war schon mächtig am Gange und überall schwangten betrunkene Menschen umher. Was für ein krasser Kontrast zu unserer Anreise welche uns durch die untiuristischen Teile Lomboks geführt hatte.
Ihr könnt euch jedoch vorstellen wie erschöpft wir waren weshalb wir gleich nach unserem Bungalow ausschau hielten. Dort angekommen die nächste Überraschung, da unser reservierter Bungalow bereits vergeben war (wahrscheinlich wurden wir nicht erst um Mitternacht erwartet), bekamen wir ein kostenloses Upgrade in ein Deluxe-Bungalow. ;)
Glücklich aber erschöpft vielen wir in unser Bett und in tiefe Träume über die erlebten Abenteuer des Tages... :)

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