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Samstag, 20. Dezember 2014

Angkor Whaaaaat?! (Tag 12-14)

Wie ich ja schon im letzten Post angekündigt hatte bin ich nach Cambodia gefahren wo ich gerade in einem netten Guesthouse diesen Artikel schreibe.

Die fahrt nach Cambodia am Mittwoch hat eigentlich wie am Schnürchen geklappt, lediglich der Grenzübertritt war ein bisschen qualvoll und hat ganze 2 Stunden gedauert.
Ich hatte ja noch Glück, da ich schon ein E-Visa beantragt hatte und so den Schritt des Visa-Einholens einfach überspringen konnte. Jan (mein Reise Kumpel) hatte leider noch kein Visum und blöderweise auch noch kein Passfoto... In seinem Visum klebt nun deshalb ein Foto, das mir erstaunlicher Weise extrem ähnlich sieht... :D Naja kann ich mir wirklich nicht erklären. ;) Ihr seht also, Cambodia ist definitiv noch nicht auf europäischen Sicherheitsstandards, auch wenn Sie das offensichtlich gerne wären. So wird z.B. von allen 10 Fingern ein Fingerabdruck genommen und 2 Meter weiter muss man so genannte "Stampfees" zahlen damit die Sicherheitsbeamten auch schön brav bleiben.


Erste Lektion in Cambodia: sollte ich mal Ärger haben werde ich mich nicht an die Polizei wenden, das könnte teuer werden... Da kann man ja schon fast das Deutsche Rechtssystem vermissen. Vorteil für die Reisenden: mit ein paar Dollar vergessen die Beamten ziemlich schnell einen mit aufs Revier zu nehmen falls man mal Unfug gemacht hat. Diesen Service habe ich zwar selbst noch nicht in Anspruch nehmen müssen aber es kursieren genug Storys unter den Backpackern um es glaubhaft zu machen und ich Zweifel ehrlich gesagt auch keine Sekunde daran.

Auf jeden Fall merkt man sofort, dass Cambodia noch in einer anderen Liga wie Thailand spielt was den Lebensstandard der Bevölkerung betrifft. Zumindest das betreffen was ich bis jetzt von Thailand gesehen habe. Reis wird einfach auf der Straße ausgebreitet um ihn zu trocknen und Müll wird oft einfach zu einem Haufen zusammen gekehrt und dann angezündet. Das nennt man wohl Vorläufer einer Müllverbrennungsanlage...

Gegen Nachmittag kamen wir dann in Siem Reap an und haben uns erstmal um eine Bleibe gekümmert. Gestoßen sind wir auf das Garden Village Guesthouse, zugegebener Maßen eines der bekanntesten Guesthouses aber nach der Meinung vieler auch das schönste. Den letzten Punkt kann ich nur bestätigen. Wir haben ein Doppelzimmer mit eigenem Bad für 5 Dollar pro Person und Nacht. Im Gruppenraum wäre es gerade mal ein Dollar günstiger gewesen.
Auf dem Dach gibt es eine kleine Sunset Bar bei der man für 50 Cent ein frisch gezapftes Bier bekommt und unten gibt es noch einen sehr Stylischen Pool, der aussieht als käme er frisch aus einem Werbekatalog... Schön, dass ich gleichmal so Glück hab mit meinem Einstieg ins Backpacker-Life.

Falls ihr euch übrigens Wundert wegen den Preisen. Es gibt in Cambodia zwei anerkannte Währungen. Das eine ist der Kambodschanische Riel (1€ = 5000r) und das andere der Amerikanische Dollar mit dem hauptsächlich die Touris zahlen. Das ist wirklich schlecht für Reisende, da so generell alles teurer ist als für Einheimische. Die meisten Sachen kosten nämlich so einfach 1$ (Shake, Crepe, Drinken etc.) in einheimischer Währung wäre das alles aber oft deutlich billiger. Aber da es keine amerikanischen Münzen sonder nur Scheine gibt ist das halt oft der Festpreis. Bei Riel gibt es auch keine Münzen sondern nur Scheine.


Am Donnerstag Haben wir dann die ersten Tempel in Angkor besucht und zwar mit dem Fahrrad! Ja ihr habt richtig gelesen... Für 1 Dollar am Tag haben wir uns ein Fahrrad gemietet mit dem wir von einem Tempel zum anderen crusen konnten. Das war wahrscheinlich die beste Entscheidung seit langem. Erstens hätte ein Tuk Tuk 12 Dollar pro Tag gekostet und zweitens waren wir so viel unabhängiger und konnten überall stoppen wo wir gerade Lust hatten (und wurden nicht zu irgendwelchen Kumpeln des Tuk Tuk Fahrers geführt, der angeblich das beste und billigste Frühstück der Stadt hätte oder solche Späße...). Generell gehen wir auch oft zu Plätzen wo wir nur Einheimische sehen. Oft weiß ich zwar noch nicht mal was ich esse aber es ist meistens unglaublich lecker, unglaublich billig und die einheimischen sind unglaublich nett! Dafür ist das Fahrrad natürlich unschlagbar, da man damit die festen Touri Tuk Tuk Routen meiden kann.
Ich gebe zu wir waren am Ende des Tages und bestimmt 20-30 Km in den Waden ziemlich krokie aber es ist auch schön sich mal wieder anderweitig bewegt zu haben wie immer nur durch die Gegend zu latschen. Und spätestens nach dem uns die kleinen Fische die Beine "massiert" haben während wir ein kühles Bier genossen haben war sämtlicher Schmerz in den Beinen vergessen.




So jetzt aber zu den Tempeln. Wir hatten uns vorgenommen erst die "kleineren" Tempel (trotzdem gigantisch) und dann an einem anderen Tag Angkor Wat und Angkor Thom (die bekanntesten Tempel) zu besichtigen.
Meine oft gebrauchte Aussage "Bilder sagen mehr als 1000 Worte" kann ich hier leider nicht anwenden. Das Gefühl auf einem Tempel zu stehen, Wellensittiche singen zu hören, Affen rufen zu hören und den Duft von Tempel Rauch zu riechen kann kein Bild der Welt beschreiben! Im wahrsten Sinne des Wortes "göttlich". Da verzeiht man schon fast, dass man 40 Dollar zahlen musste um drei Tage die Tempel besichtigen zu dürfen. Das haut ein ordentliches Loch in die Reisekasse... In anderen Worten ist man 8 Übernachtungen oder 80 Bier ärmer.












Kurzer Fun Fakt: Schwangere Frauen dürfen nicht die Tempel besichtigen. Leider war das Englisch des Security Mannes zu schlecht um es mir auf verständliche Weise erklären zu können. Ich vermute ja, dass das mit der Religion zu tun hat? So wie man keine knappe Kleidung tragen darf. Man könnte sich ja vielleicht daran erinnern was passieren muss um schwanger zu werden... hmm ich weiß auch nicht.


Was ich aber mindestens genauso spannend fande wie die Tempel waren die Affen die überall rum gesprungen sind und die überhaupt nicht so gemein waren wie alle immer sagen. Das war das erste mal, das ich Affen in "freier" Wildbahn gesehen habe. Auch wenn wir irgendwann schon von Touri-Affen gesprochen haben, da diese systematisch angefüttert werden. Klar, spektakulär für uns aber spätestens dann traurig, wenn man dem ersten komplett übergewichtigem Affen über den Weg läuft, der seiner Natur, dem Klettern, sicher nicht mehr nachgehen kann... Ich mein mal ehrlich welcher Affe würde sich den täglich Tuk Tuk Lärm und Gestank auch freiwillig geben?











Auch beeindruckend waren die Elephanten die uns über den Weg gelaufen sind. Auf ihnen saßen ein paar Locals die sich durch die Gegend schaukeln lassen haben. Einer von ihnen war offensichtlich mit einem Spiel auf seinem Smartphone beschäftigt (siehe Bild). Nette Mischung zwischen Tradition und Modernität. ;)






Abends haben wir dann zum ersten mal das Nachtleben von Siem Reap ausgetestet in dem unter Backpackern sehr beliebten "Angkor What?" Club. Verrückte Nacht, soviel darf ich euch verraten. ;)

Am nächsten Tag haben wir bis 2 Uhr Nachmittags geschlafen und uns dazu entschlossen der Kambodschianischen Kultur heute mal den Rücken zu zukehren und den Pool vor zu ziehen. Gute Entscheidung, denn dort habe ich mehrer Leute mit ähnlichen Reiseplänen wie ich getroffen. Das ist in sofern gut, weil Jan ja schon am Sonntag zurück nach Bangkok fährt und ich dann offen für neue Reisebuddys bin. :)

Für morgen haben wir uns mit 6 anderen Backpackern zum Angkor Wat Sonnenaufgang verabredet. Das soll wohl super schön sein hat allerdings auch den Preis um 4 aufstehen zu müssen. Naja hoffen wir mal, dass es sich lohnt!

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