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Donnerstag, 11. Dezember 2014

Ein Liebesbrief an Bangkok (Tag 4-6)

Ich muss zugeben ich hab mich in Bangkok verliebt. Diese Stadt kann man einfach nur lieben zumindest wenn man sie wirklich kennen lernt. Es gibt nämlich viele Leute die hier ein Tag verbringen und dann weiter ziehen und sagen: "ich hasse Bangkok". Und es ist nicht so, dass ich diese Leute nicht verstehen kann, die Stadt kann einen schon ganz schön überfordern... Man muss nur wissen wo man den richtigen Ausgleich zu dem hektischen Stadtleben findet. ;)

Mir wurde der Einstieg aber auch zugegebener Maßen sehr leicht gemacht, was ich natürlich Ting (meinem Host) zu verdanken habe. Es gibt einfach so viele Kleinigkeiten die einem das Leben in der Stadt sehr erleichtern (anstatt es zur Hölle zu machen). Nur als Beispiel will ich euch kurz erklären wie man sich in Bangkok typischer Weise von A nach B bewegt (als Einheimischer). Auf den ersten Blick hab ich es nämlich nicht so ganz gecheckt...

Die drei Schlüssel um schnell ans Ziel zu kommen sind Tram, Motorrad und Taxi. Die Tram ist für die langen Strecken zuständig, da man so den krassen Verkehr meidet (Durchschnitts Tempo ist in der Rush Hour 8 km/h, so schnell kann man auch laufen...). Dann stehen an jeder Haltestelle Motorräder die einen vor die Haustüre bringen. Festpreis ist hier 20 Baht (50 Cent). Nicht nach dem Preis fragen, sonst ist klar, dass du keine Ahnung hast und du wirst vermutlich abgezockt. Die Taxis sind gut für Orte die man nicht gut per Tram erreichen kann oder wenn man außerhalb der Rush Hour unterwegs ist. Spätestens ab zwei Leuten ist es gleichzeitig das billigste Fortbewegungsmittel... Aber auch hier gibt es wieder paar Sachen zu beachten. Erstens muss man nach dem Taximeter (Taxi-Uhr) fragen, da dieser bei Touristen gerne "vergessen" wird. Dann zahlt man meistens 200 Bhat an Stelle von 50 oder so. Zweitens kann man sich nicht in jedes Taxi setzten was frei ist, sondern man muss erstmal sagen wo man hin will. Dann überlegt sich der Fahrer ob sich das Lohnen könnte oder nicht. So wird man vermutlich Probleme haben an ein entlegenes Fleckchen zu kommen, da der Taxifahrer dann "Leer" zurück fahren muss. Das kann ich aber spätestens dann verstehen, wenn ich für eine 30 minütige Taxifahrt umgerechnet unter 2€ zahlen muss.. Gewöhnungsbedürftig ist es trotzdem, wenn man aus Deutschland kommt.
Das war jetzt nur ein Beispiel von vielen... Ihr seht also es gibt einfach ein paar Tricks und Kniffe die man in Bangkok wissen sollte. Und diese habe ich alle durch Ting mitbekommen so das ich mich mittlerweile ziemlich unbeschwert und vor allem billig in Bangkok bewegen kann. :)


So jetzt aber mal zu meinen Erlebnissen. ich hatte ja im letzten Post erzählt, dass ich ein bisschen Sightseeing machen wollte diese Woche. Und so ist es dann auch geschehen.
Am Montag war ich zunächst bei Wat Poh (Tempel des liegenden Buddha). Das ist wohl der bekannteste Tempel in Bangkok und auch mein Favorit von den bisherigen Tempeln. Am beeindruckensten ist wohl der liegende Buddha, welcher 50 Meter lang und 15 Meter hoch ist.
Aber auch hier sagen Bilder mehr als Worte, weshalb ich euch einfach ein paar Bilder von Wat Poh hochlade...









Nach Wat Poh hab ich mich erstmal an einem Streetfood Stand gestärkt und anschließend in einem nahe liegenden Park verdaut. In dem Park gab es auch ein Open Air Fitnessstudio, völlig kostenlos, für jeder man und es waren auch schon paar Thai Leute kräftig am pumpen. Bei 30 Grad im Schatten (und es ist Winter) kann man da deutsches Fitness eigentlich nur noch als Wellness bezeichnen. ;)



Danach ging es mit der Fähre für 3 Bhat (7 Cent) über den Fluss zu dem Tempel Wat Arun (Tempel der Morgenröte). Da es schon gegen Abend ging, hab ich zwar keine Morgenröte gesehen, aber dafür einen unglaublich schönen Sonnenuntergang mit rotem Himmel.




Abends ging es dann noch mit zwei Philippinischen Freunden von Ting (er kommt von dort) in ein leckeres Thai Restaurant. Alles in allem ein Tag voller Thailändischer Kultur. :)
Übrigens für Deutsche auch bisschen übel: es gibt in Thailand keine Messer! Sprich auch Fleisch oder sonst was wird mit Löffel und Gabel gegessen. Natürlich gibt es auch Westliche Steak Restaurants oder ähnliches, die dann Messer haben, aber traditionell gibt es das nicht.


Was ich auch von diesem Tag mitgenommen habe. So stressig, laut und verrückt Bangkok auch sein Mag es gibt überall Orte (z.B. die Tempel oder der Park) an denen man fast vergessen könnte, dass man noch in Bangkok ist. Das meine ich mit den alternativen. Man muss nur genug Nischen finden um sich von dem wilden Stadtleben erholen zu können, dann kann man die "Stadt" auch wieder in vollen Zügen genießen ohne vor Eindrücken über zu laufen, so wie ich am ersten Tag.


Am Dienstag habe ich eine alte Thai Freundin wiedergesehen, die ich in Amerika bei meinem Sozialpraktikum kennen gelernt habe. Diese studiert gerade Politik und konnte mir unglaublich viel über die einzigartige Gestaltung der Thailändischen Regierung erklären. Das wäre jetzt aber zu komplex und umfassend hier zu erzählen.
Auf jeden Fall hatte ich Glück, weil Sie und ihr Freund mir eine persönliche Führung durch den Großen Palast gegeben haben. Eintritt 500 Bhat (12€). Huiuiui das sind ja 10 große Mittagessen... Naja ihr seht ich fange schon an in Thailändischer Währung zu denken. Gelohnt hat es sich aber alle mal. So viel Prunk auf Thailändische Art habe ich zum ersten mal gesehen.
Es war nur extrem voll, aber was will man auch anderes erwarten, wenn sich dort der wichtigste Buddha des Landes befindet (Fotos machen war leider verboten).







Nach all der Thailändischen Kultur ging es zur Khaosan Road also dem genaue Gegenteil.
Die Khaosan Road ist nämlich die Heimat aller Backpacker in Bangkok und man bekommt so ziemlich alles was man sich als Backpacker so wünscht.


Übrigens darf ich mich eigentlich noch nicht Backpacker nennen, da ich das wichtigste Kriterium noch nicht erfülle, nämlich ein einem Hostel oder Guesthouse zu schlafen. Deshalb ist es für mich gerade noch eher wie ein Urlaub, dank des luxuriösen Apartments meines Host.
Übrigens ist Couchsurfing komplett kostenlos, weil mich jetzt schon so viele gefragt haben was man denn da so zahlt. Couchsurfer oder Leute die ihre "Couch" anbieten wollen einfach andere Leute, Länder und Kulturen kennen lernen und keinen Profit machen. Deshalb ist es aber auch selbstverständlich sich nicht wie ein Hotelgast zu verhalten sondern im Haushalt genauso mit zu helfen als wäre es das eigene Zuhause. ;)

Am Abend war ich mit einer riesen Gruppe von Thailändern feiern, die ich über eine Freundin kennen gelernt habe. War echt ein super Club und es wurde wieder bis in die Puppen gefeiert.

Dem entsprechend sah auch der Mittwoch aus. Bisschen dösen und gegen später zwei neue Couchsurfer aus Argentinien in der Stadt rumführen. Also ein sehr relaxter Tag. Für die zwei anderen bestimmt so anstregend wie mein erster Tag, aber da sieht man mal wie schnell man sich an so eine verrückte Stadt gewöhnen kann.
Ich kann es nur wieder aufgreifen, ich bin von Bangkok hellauf begeistert!

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