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Montag, 9. März 2015

Chiang Mai - Tempel, Elephanten und ein Nachtleben vom feinsten (Tag 91-93)

Nach dem der Grenzübergang ohne Probleme geklappt hatte hieß es mit dem Bus weiter nach Chiang Mai. Da unser Busfahrt offensichtlich nicht so vertraut mit dem Weg war (er fragte mehrmals Einheimische am Straßenrand nach dem Weg), dauerte die Busfahrt etwas länger als die erwarteten sechs Stunden. So kamen wir erst gegen Mitternacht in Chiang Mai an. Da wir bis dahin nur gutes vom Nachtleben in Chiang Mai gehört hatten, wollten wir dies unbedingt noch auschecken. Wir hatten ja immerhin die Ausrede, dass wir im Bus schon geschlafen hatten, was zumindest auf mich leider nicht zugetroffen hat.

Erste Enttäuschung, nach 24 Uhr gibt es kein Bier mehr zu kaufen, zumindest nicht im 7/11. In einem kleineren Eckladen kamen wir dann doch noch an zwei Chang (das bekannte Thai-Bier).
Danach ging es ab in den Spice Club, einer der wenigen Clubs in Chiang Mai, die länger als 1 Uhr auf haben.

Im Club traf ich dann zufällig auf Hannah aus Freiburg, von welcher ich zwar wusste, dass sie gerade in Chiang Mai war, wir uns aber eigentlich erst für den nächsten Tag verabredet hatten.

Nach einer gelungenen Nacht fiel ich wie tot ins Bett und konnte erst wieder Mittags von Max und Victor aus dem Schlaf gerüttelt werden.

Unser Plan war es nämlich einen Roller auszuleihen und die umliegenden Tempel zu erkunden.
Erste Schwierigkeit: es herrscht wieder Linksverkehr. Dies ist eigentlich kein Problem solange man sich darauf konzentriert oder im Massenstrom fährt. Sobald man jedoch in Gedanken ist oder gerade nicht so viel Verkehr ist, habe ich mich das ein oder andere mal erwischt komplett auf der falschen Seite gefahren zu sein.

Unser erstes Ziel war der Wat Chedi Luang mit wessen Bau schon im 14. Jahrhundert begonnen wurde. 1545 brach jedoch bei einem Erdbeben die Struktur der obersten 30 Meter zusammen.
Mir hat er auf jeden Fall gefallen, da er sich deutlich von den üblichen Tempeln unterscheidet.










Lustige Randnotiz: Hochzeitsphotos sind dort offensichtlich nicht erwünscht... ;)




Unser nächstes Ziel war das Wahrzeichen Chiang Mais, der Wat Phra That Doi Suthep, von welchem vor allem der Goldene Chedi sehr bekannt ist.

Auf dem Weg dort hin machten wir noch bei einem Musikladen halt, da sich Victor noch eine kleine Gitarre für die Reise kaufen wollte. In dem Musik laden lebten auch zwei wunderschöne Katzen welchen offensichtlich die Gitarrenmusik sehr gefiel. :)



Der Weg zum Tempel war echt schön. So befindet sich die Tempelanlage 15km vom Stadtzentrum an den Hängen des Doi Suthep Berges im gleichnamigen Nationalpark.




Oben angekommen eröffnete sich uns ein toller Blick auf Chiang Mai und seine Umgebung und der Tempel strotze nur so vor Gold.




Abends ging es lecker auf einem kleinen Nachtmarkt essen bevor es noch auf ein zwei Bier in die Yellow Bar ging, DEM Backpacker Party und Meeting Point in Chiang Mai. Allzu wild wurde die Nacht jedoch nicht, da wir den nächsten Tag mit Elefanten verbringen wollten und dafür schon früh aus den Federn mussten.

Am nächsten Tag ging es also los in Richtung Elephant-Camp.

Am wichtigsten bei diesem Erlebnis war es uns, dass die Elefanten unter guten Umständen gehalten werden, da wir schon oft gehört hatten, dass viele Elefanten schrecklich behandelt und gehalten werden. Wir entschieden uns deshalb für das "Elephant Carer Home", was sich im Nachhinein als die richtige Entscheidung herausstellte. So ritten wir die Elefanten ohne Sattel bzw. Sitzplattform und die Mahouts schlugen die Elefanten nicht. Eher im Gegenteil, uns kam es so vor als ob die Mahouts ganz mit den Elefanten verbunden waren und das diese ihnen wirklich was bedeuteten. Auch dass der Großvater von dem heutigen Elephant-Camp Besitzer schon Elefanten besaß beruhigte uns in dem Sinne nicht eine reine Touristenattraktion zu unterstützen. So werden die Einnahmen hauptsächlich dazu verwendet Essen für die Elefanten zu kaufen. Diese essen nämlich täglich ein Drittel ihres Eigengewichtes, sprich über 1000 Kilo.

Dort angekommen verschlug es uns erstmal die Sprache. Wir wussten zwar, dass Elefanten groß sind aber beim Anblick unserer "Monster" wurde uns doch ein bisschen mulmig bei dem Gedanken auf diesen bald reiten zu sollen.

Das Wort "Monster" blieb uns jedoch nicht lange im Kopf. So schauten wir zunächst den Elefanten beim Essen zu, bevor sie von den Mahouts zu einer kleinen Abkühlung in den Fluss geführt wurden wo die Großen auch ihren Durst stillen konnten.









In all dieser Zeit hatten wir uns schon so an die Elefanten gewöhnt, dass wir zwar Respekt aber keine Furcht mehr vor den so beeindruckenden Tieren hatten. Spätestens nach dem wir die Elefanten gefüttert hatten und uns so ein bisschen vertraut miteinander gemacht hatten waren wir bereit für den großen Ritt.





Nach dem wir ein paar Basis-Befehle (Geh, Stopp, Links, Rechts etc.) gelernt hatten, sollten wir diese nun ausprobieren. Also ab auf den Elefanten und auf dessen Gunst hoffen. Bei Max und mir lief es schon mal ganz gut. Und auch Victor stellte sich nicht schlecht an. Zumindest bis zu dem Moment, als ein anderer Elefant welcher gerade gewaschen wurde nach Hilfe rief (wahrscheinlich hatte ihn der Mahout an einer empfindlichen Stelle berührt). In diesem Moment begann Victors Elefant zu seinem Freund (sie waren tatsächlich schon seit 10 Jahren zusammen) zu preschen um diesen zu beschützen. Spätestens als die Mahouts begannen davon zu rennen, war Victor die Panik ins Gesicht geschrieben und auch wir waren in einer art Shockstarre gefangen. Zum Glück blieb Victor auf dem Elefanten, dies war in diesem Moment nämlich der sicherste Ort und es dauerte nicht lange bis sich die Elefanten wieder beruhigt hatten und die Mahouts wieder die Kontrolle hatten. Das ist wohl der Nachteil wenn die Elefanten nicht von klein auf mit der Peitsche und Hacke erzogen werden und dann so viel Respekt davor haben, dass sie selbst ihre Freunde im Stich lassen würden. Da respektiert man doch lieber ein bisschen Eigenwillen vom Elefanten und Victor hat nun definitiv eine gute Story zu erzählen.

Unser Weg führte ein bisschen an einem Fluss entlang, bevor wir bei einem Schlammbad für unsere Freunde halt machten.




Es ist übrigens wirklich ein berauschendes Gefühl auf einem Elefanten durch die Landschaft zu schwanken und alles überblicken zu können! :)

Nach dem sich die Elefanten schön eingesaut hatten hieß es ab zum waschen.
Was nun folgte war ein wirklich berührendes Erlebnis. So genossen es die Elefanten sichtlich von uns gebürstet zu werden und spritzen uns ab und an Wasser ins Gesicht. Außerdem konnten wir auf den Elefanten rum liegen oder von ihrem Kopf ins Wasser springen. Es hat so unglaublich Spaß gemacht mit den Elefanten im Wasser zu spielen und am Ende hatte ich mich wirklich in meinen Elefanten verliebt.














Unser Angebot mit den Elefanten zurück nach Chiang Mai zu reiten und sie dort zu einem kleinen Rendezvous einzuladen wurde jedoch leider abgelehnt. ;)







So blieb nur noch ein letzter Abschiedskuss bevor sich unsere Wege wieder trennten. :(


Es war wirklich ein unglaublich toller Tag!

Abends wurde dann der Geburtstag einer anderen Deutschen die mit zwei Freundinnen unterwegs war gefeiert.


Und Victor
Chiang Mai hat wirklich viel zu bieten, sowohl kulturell, abeteuerlich als auch das Nachtleben betreffend.

Am nächsten Tag musste ich mich dann von den Schweden verabschieden, welche nach Bangkok mussten um von dort einen Flug auf die Philippinen zu bekommen. War wirklich eine tolle Zeit mit den zweien und sowohl die Gibbon Experience als auch den Tag mit den Elefanten werde ich wohl nie vergessen!

Letzter Abend in Chiang Mai
Abends ging es noch auf den Sonntagsmarkt welcher wirklich unglaublich toll ist. Gesättigt haben wir uns mit vielen verschiedene Straßensnacks und die drei deutschen Mädels haben sich mit Mitbringseln eingedeckt, da es für sie auch schon bald wieder zurück nach Deutschland geht.

Maden schmecken übrigens besser als erwartet, nur der Nachgeschmack ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig.


Unser Tipp: Maden als Snack in einer Bar anbieten und dann mit Tequila den Nachgeschmack runterspülen. ;)

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