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Montag, 2. März 2015

Luang Prabang - Laos kulinarische und kulturelle Perle (Tag 83-86)

Ich hatte ja gesagt, dass es leicht ist in Vang Vieng hängen zu bleiben. Ich bin das beste Beispiel dafür. 
Am Abend vor der Abreise wollte ich noch für ein oder zwei Freedrinks ausgehen. Nach dem ich zum gefühlten zehnten Mal zu einem "letzten drink" überredet wurde hatte ich dann vergessen (oder es war mir egal), dass ich am nächsten Morgen eigentlich früh los wollte.
War aber auch wieder eine wirklich tolle Nacht, wo natürlich wieder die genialen Leute "schuld" dran waren.
Morgens um 6 stellte ich mir dann den Wecker auf 8. Naja könnt euch ja vorstellen wie gut das geklappt hat mit dem Aufstehen. ;)

Gegen 13 Uhr am nächsten Tag war ich dann aber "ready to go". Hatte aber leider auch noch ein paar Kilometer vor mir...
Bin dann auch so ziemlich ohne Pause nach Luang Prabang durchgebraust. 

Die Strecke ging nochmal über einen tollen Pass von welchem ich noch einen schönen Sonnenuntergang sah. 


Tschüss Vang Vieng






Kurz bevor es stockdunkel wurde kam ich dann in meinem Hostel an, also perfektes Timing. Hatte ja schon Angst, dass ich mich noch durch die Dunkelheit quälen muss.

Abends ging es dann mit einem anderen Deutschen den ich kennen gelernt hatte erstmal den berühmten Nachtmarkt Luang Prabangs auschecken. Dort haben wir dann auch bei einem der zahlreichen Buffets unseren Magen vollgeschlagen. Das System ist echt genial. So gibt es zwischen 20 bis 30 verschiedene lokale vegetarische Gerichte (hauptsächlich Nudeln, Reis und Gemüse) von welchen man sich selbst bedienen darf. Seinen Teller darf man so voll machen wie man mag oder schafft und zahlt dann umgerechnet 1€. Schmecken tut das ganze wirklich fantastisch und langweilig wird einem bei der Auswahl auch nicht so schnell. Wer zusätzlich noch Fleisch oder Fisch möchte, bekommt dies frisch vom Grill.

In Luang Prabang hatte ich ja eine große Aufgabe zu bewältigen. Und zwar musste ich mein Motorrad verkaufen. Es ist nämlich nicht möglich ein Motorrad von Laos nach Thailand zu bringen. Bisschen traurig macht mich das ganze ja schon, da mich das Motorrad sicher durch Vietnam und Laos gebracht hat und auf einer Strecke von über 5000km nicht einmal Probleme gemacht hat. Da kann ich mich wirklich glücklich schätzen, da die meisten Leute irgendwann mal kleinere oder größere Probleme mit ihrem Zweirad haben.




Der nächste Tag sollte deshalb dieser Aufgabe gewidmet werden (ins Internet stellen, Flyer ausdrucken etc.). Um an die Aufgabe relaxt ran zu gehen habe ich mir erstmal noch eine Lao-Massage gegönnt. War wirklich nicht schlecht, aber an meine geliebte Thai-Massage kommt sie auch nicht ran. Probiere nämlich in jedem Land mindestens einmal die traditionelle Landesmassage aus. Ist ganz interessant wie sich die Massagen so unterscheiden.

Zurück im Hostel setzte ich mich dann an den Laptop um mein Motorrad an den Mann zu bringen. Gerade als ich anfangen wollte, kam ich mit einem Holländer ins Gespräch und erzählte ihm über meinen Trip und dass ich mein Motorrad verkaufen würde. Zufälliger Weise hatte er einen ziemlich ähnlichen Plan Laos und Vietnam mit dem Motorrad zu bereisen, nur eben umgekehrt als ich. Ich hatte also schon einen potentiellen Interessenten gefunden. ;)

Abends sind wir auf den Mount Phousi gestiegen von welchem wir einen fantastischen Sonnenuntergang genossen haben, bevor wieder das Buffet überfallen wurde.



Danach ging es auf ein Bier zur Utopia Bar, dem Backpacker-Meetingpoint in Luang Prabang. Der Vibe stimmt auf jeden Fall in der Bar, einziger Nachteil, sie schließt schon gegen 23 Uhr. Danach hat es sich eingespielt, dass die gesamte Backpackerhorde mit Tuk Tuks zu einer in der Pampa gelegenen Bowlingbahn gebracht wird. Diese hat nämlich als einzige "Bar" in Luang Prabang bis 2 Uhr morgens auf. Naja Charme hat der Schuppen auf jeden Fall überhaupt nicht, was vermutlich an dem grellen Licht und der schlechten Musik liegt. Naja was soll man auch machen wenn alles andere schon in den frühen Abendstunden schließt? ;)

Für den nächsten Tag hatte ich mit dem Holländer ausgemacht, zusammen auf meinem Motorrad zu den Kuanxi Wasserfällen zu fahren, einer der Hauptattraktionen 30km von Luang Prabang. Dadurch konnte er sich schonmal ein erstes Bild von dem Motorrad machen.

Über die Kuanxi Wasserfälle hatten ja schon viele geschwärmt, welche ich auf meinem Weg durch Laos getroffen hatte. Als wir dann jedoch wirklich dort ankamen hat es mir wortwörtlich den Atem genommen - was nicht nur an der Gischt des Wasserfalls lag. ;)

Schönere Wasserfälle habe ich in meinem Leben bis jetzt noch nicht gesehen. Man ist sich nicht wirklich sicher ob man überhaupt noch auf der Erde ist. Überall gibt es kleine Wasserfälle mit wunderbar grün-türkisen Becken und Schmetterlingen die sich ab und an bei einem auf dem Arm niederlassen. 












Als letztes Highlight gibt es dann noch einen großen Wasserfall an wessen Seite man hoch steigen kann um einen tollen Blick auf die Umgebung zu erhaschen. 









Auf halber Strecke gibt es noch eine kleine Abzweigung in Richtung Wasserfall. Wenn man das unnötige Schild "Danger! Do not pass!" ignoriert ist man kurze Zeit später im Paradi... ähm bei einem riesigen Pool, welcher wie ein natürlicher Spa-Bereich fungiert, angekommen. So kann man sich vom Wasserfall massieren lassen oder die Aussicht im Panorama Pool genießen während man im Wasser rumflackt.







Am Fuße der Wasserfälle gibt es übrigens noch ein Bären-Rescuecenter, in welchem Bären, die z.B. vom illegalen Transport nach China abgefangen wurden, wieder aufgepäppelt und versorgt werden. War ganz nett den großen beim Spielen zuzuschauen. :)


Meine Taktik ging übrigens voll auf, nach dem wir wieder zurück gefahren waren hatte sich der Holländer bereits in mein Motorrad verliebt und kurzer Hand sich dazu entschlossen es mir abzukaufen. Das war natürlich eine große Erleichterung für mich, da ich mir so den ganzen Aufwand einen Käufer zu finden sparen konnte.

Am nächsten Tag bin ich ein bisschen durch die Stadt gewandert und hab mir ein bisschen die verschiedenen Tempel angeschaut. 

Royal Palace
Vat Xienthong
Bambusbrücke mit zwei Mönchen
Außerdem hab ich meine weiterreise organisiert. Mein Plan ist es nämlich von Luang Prabang mit einem Slowboat nach Houay Xai zu fahren, einer Grenzstadt nahe Nord-Thailands. Da das Boot, wie der Name schon sagt, nicht wirklich schnell fährt (dafür aber billig ist) muss man noch einen Übernachtungsstopp in Pakbeng einlegen. Fand den Gedanke zwei Tage über den Mekong zu schippern aber eh verlockend. Vor allem nach dem Marco, der Schweizer mit dem ich kurz durch Vietnam gereist bin, mir von seinem Abenteuer auf dem Mekong erzählt hat: 

http://gettinglostinadventures.blogspot.com/2015/02/the-mekong-adventure-days-1-to-3.html

Abends ging es dann noch in einer riesen Gruppe mit Holländern, Amerikanern, Kolumbianern und Bolivianern zunächst Hot Pot essen (Erklärung in Bangkok-Post Tag 7-11) und dann wieder in die Utopia Bar. Das finde ich übrigens eins der tollsten Sachen am Reisen, dass man immer mit so vielen verschiedenen Kulturen und Ländern in Kontakt ist. Was ich schon alles über andere Länder erfahren habe, durch Leute die dort wirklich Leben, kann kein Buch und keine Zeitung ersetzen.

Als Utopia wie gewohnt um 23 Uhr wieder schloss konnte ich die anderen zum Glück überreden nicht zur Bowlingbahn sondern mit mir zum Strand zu gehen. War wirklich toll im Sand unterm Sternenhimmel nahe des Flusses zu sitzen, ein bisschen gute Musik zu hören und sich Geschichten vom Reisen zu erzählen. Später sind wir dann noch auf den Berg von welchem wir schon den tollen Sonnenuntergang gesehen hatten gestiegen. Diesmal eröffnete sich uns ein toller Blick aufs nächtliche Luang Prabang. :)




Da störte es mich auch nicht, dass ich nur zwei Stunden Schlaf hatte, das konnte ja auf der neunstündigen Bootsfahrt nachgeholt werden. ;)

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