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Samstag, 14. März 2015

Pai - das Zauber- und Hippie-Dorf (Tag 94 bis 98)

Zusammen mit Hannah hatte ich geplant noch ein paar Tage in Pai (Nordwestlich von Chiang Mai) zu verbringen, da uns beiden schon viel positives darüber erzählt wurde. Um genau zu sein ist es die Lieblingsecke von vielen Reisenden die wir bis jetzt getroffen haben. Auf die Frage wieso, kam bis jetzt jedoch jedes mal die gleiche schwammige Antwort: "hmm schwer zu sagen, weiß auch nicht, ist einfach die Atmosphäre da...". Naja da kann man ja mal gespannt sein.

Die Fahrt mit dem Bus war auf jeden Fall überhaupt nicht so toll. Da Pai relativ hoch liegt und umringt von Bergen ist, mussten wir uns erstmal auf kurvigen Straßen über einen kleinen Pass quälen. Doch dem nicht genug, unser Minibusfahrer machte regelmäßig waghalsige Überholmanöver, so dass ich mir gewünscht hätte, dass die chinesische Frau, welcher schlecht wurde, nicht in eine Tüte sondern dem Fahrer in den Nacken gespuckt hätte... ;)

In Pai angekommen waren die Strapazen jedoch schnell wieder vergessen. Überall gibt es leckere Fruchtshakes zum Spottpreis und die ganzen kleinen Cafés und Bars könnten charmanter nicht sein.

Abends setzten wir uns in eine Open-Air-Bar in der wir zunächst alleine waren und so ein privat Live-Konzert bekamen bevor sich die Bar langsam mit anderen netten Leuten füllte. Essen durfte man von dem Nachtmarkt mitbringen. So ertappten wir uns dabei um ein Lagerfeuer sitzend Nutella-Pancakes mit frisch gekauften Erdbeeren (die in Pai überall wachsen) zu verspeisen, während wir ab und an an einem Passionsfrucht-Mojito aus einem Bambus-Becher nippten. :)

Für den nächsten Tag standen die Highlights von Pai auf dem Programm. Diese sind der Land-Split und der Pai-Canyon.

Wir mieteten uns also ein Roller und fuhren zunächst zum mysteriösen Land-Crack.
Dies ist wie der Name schon sagt ein riesen Riss im Boden, um genau zu sein 2 Meter breit und 11 Meter tief! Niemand weiß so genau wie dieser unglaubliche Riss (in Wahrheit sind es zwei Risse) entstehen konnte. Der Bauer welchem dieses Land gehört fand sein Feld eines Morgens komplett gespalten vor. Für den Bauer bedeutete dies eine existenzielle Bedrohung, da er das Land nicht mehr verwenden konnte. Bis er eine geniale Idee hatte. So öffnete er sein Land für Touristen wodurch schnell eine neue Touristenattraktion entstand. Zudem fand er heraus, dass vor allem Hibiskus aber auch andere Früchte hervorragend in dem Crack gedeihen.

Heute bietet er jedem vorbei kommendem Touristen eine große Auswahl an Früchten, Rosellen-Fruchtsaft und Wein an. Essen und trinken darf man was man will und anschließend darf man eine Spende machen. Wirklich unglaublich lecker, zumal wir herausfanden (den Passionsfrucht-Mojito bekamen wir nicht mehr aus dem Kopf), dass der Wein gemischt mit Rosellen-Fruchtsaft und frischer Passionsfrucht einen klasse Cocktail ergibt.




Nach dem wir noch eine Flasche Wein, Rosellen-Fruchtsaft und eine Tüte frische Passionsfrüchte gekauft hatten schauten wir uns noch die eigentliche Attraktion an (für uns waren die Früchte und die super nette Familie das Highlight).




Blüte der Rosselle
Da die Sonne schon gen Horizont strebte fuhren wir zum Pai-Canyon, da wir dort den Sonnenuntergang anschauen wollten. Der Canyon war tatsächlich sehr beeindruckend und die rote Erde gefiel uns sehr. Passend dazu wurde die Sonne Blutrot, je näher sie dem Horizont kam. Dies liegt daran, dass rund um Pai gerade viel kontrollierte Brände gelegt werden um größere und unkontrollierte Waldbrände zu vermeiden. So ist es manchmal wirklich neblig in Pai, da der ganze Rauch im Tal gefangen ist, was eine unwirklich Atmosphäre erzeugt. Im Pai-Canyon fühlten wir uns ein bisschen in eine Zauberwelt versetzt, da die Bäume unglaublich große Blätter hatten und uns so das Gefühl gaben ganz klein zu sein.

Höhenangst sollte man bei den schmalen Wegen nicht haben!







Am Morgen hatte es übrigens wieder eine überraschende Begegnung gegeben. So hatten wir gerade unsere Roller ausgeliehen, als uns plötzlich Dylan über den Weg lief. Ja genau, der Dylan welchen ich in Phnom Penh (Cambodia) kennen gelernt hatte, zufällig in Dalat (Vietnam) getroffen hatte und nun wieder hier in Pai! So genial was es manchmal für Zufälle (?) gibt! Dylan ist gerade mit seiner Freundin (Karli) unterwegs, welche jedoch am 18. schon wieder heim muss. Danach fliegt Dylan auch nach Myanmar wofür wir uns schonmal locker verabredet haben (wenn nicht hätten wir uns wahrscheinlich sowieso wieder getroffen).

Für Abends hatten wir uns übrigens bei unserem Bungalow (10 Euro die Nacht, direkt am Fluss, mit schönem Balkon und Hängematte) verabredet.

Nach dem wir ein ein paar Eiswürfel gekauft hatten (danke 7/11) und ein paar Bambusbecher besorgt hatten setzten wir uns vor unseren Bungalow und genossen unsere selbst gemachten Wein-Rosellen-Passionsfrucht-Coktails während wir ein bisschen Karten spielten.

Da der Abend sich bis in die Morgenstunden erstreckte verschliefen wir den nächsten Tag fast komplett, sodass wir um 17 Uhr unser Frühstück eingenommen hatten. Abends machte ich dann eine weitere tolle Begegnung und zwar mit den lustigen Jungs welche ich in Hue kennen gelernt hatte. Erinnert ihr euch noch an das verrückte Spiel welches sie dort begonnen hatten? Ich weiß nun, dass der Engländer gewonnen hat. Nett wie sich so mancher Kreis schließt. ;)

Mit Dylan und Karli wurde dann wieder Karten gespielt. Und auch am nächsten Abend spielten wir wieder Karten um unser Ritual aufrecht zu erhalten.

Ich glaube ihr seht nun was es mit der Pai-Atmosphäre so auf sich hat, hier ist es wirklich leicht für ein paar Tage (oder Monate) hängen zu bleiben.
So scheiterten unsere halbherzigen versuche Pai zu verlassen zunächst kläglich. Entweder war der Bus (nach Chiang Rai) ausgebucht, wir bekamen kein Geld mehr vom ATM oder ich war Krank (zum Glück nur ein Tag).

Nach fünf Tagen war es dann jedoch so weit. Wir mussten uns vom lieblichen Pai verabschieden. Wir werden die ganzen Hippie Bars, Nachtstände und natürlich vor allem die ach so fesselnde Pai-Atmosphäre vermissen!

Wir hatten nämlich einen Roller gemietet mit dem wir nun zurück nach Chiang Mai fahren wollten (nochmal Bus hätten wir nicht überlebt!). In Chiang Mai gibt es nämlich ein Partnershop, bei welchem wir den Roller zurück geben konnten und unser Gepäck wurde sogar dort hin gefahren. Mehr easy-going geht also nicht mehr. Pai hat selbst zum Abschied noch eine relaxte Lösung für uns. :)

Dylan und Karli fuhren zusammen mit uns zurück, da sie sich auch einen Roller gemietet hatten.
Auf halber Strecke machten wir noch halt bei einem Wasserfall welcher erstaunlich hoch war und perfekt für eine Nackenmassage geeignet war.




Dylan genießt die Massage

Zurück in Chiang Mai ging es lecker essen und in einer Bar den Abend mit Bier und Pool spielen ausklingen lassen.

PS: Tut mir übrigens leid, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe, aber in Laos war das Internet nie gut genug und in Thailand kam ich nicht wirklich dazu, da es wirklich viele Bilder zum hochladen gab und ich euch diese ja nicht vorenthalten will. :)
Wenn ihr da anfangen wollt zu lesen wo ihr aufgehört habt, müsst ihr glaub ich ein paar Seiten zurück klicken...

1 Kommentar:

  1. Ah das ist toll, dass du deinen Blog "upgedatet" hast, die Beiträge sind nämlich echt spannend zu lesen. Umso mehr natürlich auch, da wir einen Teil der Reise ja ziemlich ähnlich einfach in umgekehrter Richtung ebenfalls gemacht haben.
    Weiterhin viel Spass und bis vielleicht irgendwo in Neuseeland, lg Nicole und Stefan
    (aus Vang Vieng - apropos, wir hätten irgendwo noch ein paar Tubing-Fotos.. ;-) )

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