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Samstag, 10. Januar 2015

Koh Tonsay (Rabbit Island) - so läuft der Hase (Tag 36)

Gestern habe ich einen kleinen Tagesausflug zu Koh Tonsay auch Rabbit Island genannt gemacht. Die Insel soll nämlich aussehen wie ein Hase. Naja meine Vorstellungskraft reicht dafür nicht ganz aus... In einem Longtailboat ging es dann also los, hin und zurück für 7 Dollar, da kann man doch nichts sagen. 



Ich hatte vorher gelesen, dass es einen Rundweg einmal um die ganze Insel gibt, der ca. 8km lang sein soll und da ich den ganzen Tag auf der Insel verbringen wollte dachte ich das könnte nicht schaden. In Wahrheit hatte ich natürlich die Hoffnung einen einsamen, paradisischen Strand zu finden. Doch dieser Traum sollte schnell platzen.
Kaum war ich um die erste Ecke gelaufen fing es zunehmend an nach Feuer zu riechen. Und tatsächlich auf einem Großteil der Insel wurde in Strandnähe der Urwald platt gemacht, zu Haufen zusammen geschoben und abgebrannt (ihr könnt die Rauchschwaden auf Bild 1 sehen). Nach ein bisschen Recherche hab ich rausgefunden, dass dort ein neues Touri Gebiet entstehen soll mit Bungalows und Casino. Ich fande es auf jeden Fall interessant die negativen Auswirkungen des Massentourismusses mal aus nächster Nähe zu sehen.




Leider gab es auf dem Rest der Inseln auch keinen der erhofften einsamen Traumstrände, da überall Fisch, Krebs und Algen (oder sowas ähnliches) Farmen waren, so dass man nicht wirklich ins Wasser konnte, dies aber auch nicht wollte, da der Strand ziemlich vermüllt war. Für Einheimische gibt es nämlich nur zwei Möglichkeiten mit ihrem Müll umzugehen. Entweder sie verbrennen alles, also auch sämtliches Plastik oder sie lassen es halt einfach liegen, bzw. schmeißen es ins Meer. Ich weiß jedoch selbst nicht was davon besser ist. Auf jeden Fall verfügt keiner der Einheimischen über die finanziellen Mittel ihren Müll umweltgerecht zu entsorgen. Da sehnt man sich doch nach dem Deutschen Pfand-System, das würde in einem Land wie Kambodscha die Vermüllung bestimmt um min. 70% reduzieren.
Ganz am Ende meiner Umrundung habe ich dann aber doch noch einen netten Strand gefunden, den ich ganz für mich alleine hatte. Es war zwar kein Sandstrand, aber dafür war das Wasser kristallklar. ;)




Am Ende hab ich noch am Hauptstrand, wo wir ankamen und wo die ganzen Bungalows und Bars sind relaxt. Der Strand war auch wirklich schön, so dass ich wenigstens noch einen halben Strandtag hatte.


Ich hatte zwar was anderes vom Tag erwartet und die Umrundung war wirklich nicht schön. Trotzdem bereue ich nicht es gemacht zu haben, weil ich dadurch nochmal einen ganz anderen Blick "hinter die Kulissen" bekommen habe.


Gerade (am nächsten Tag) befinde ich mich übrigens im Bus nach Ho Chi Minh City (Saigon). Die Vietnamesische Grenze hab ich schon passiert, was wieder einmal ein wahres Erlebnis war. Ein andere Deutscher aus unserem Bus hatte irgendwie keinen Einreisestempel von Kambodscha. In Deutschland würde sowas wohl als illegale Einreise gesehen werden. Wie ihr aber bestimmt schon ahnen könnt, nicht so in Kambodscha. Für 5 Dollar ist unser Busfahrer kurz auf die andere Seite der Grenze gerannt um einen Einreisestempel für Kambodscha zu besorgen, so dass der um 5 Dollar ärmere Deutsche wieder ausreisen konnte. Am Ende waren beide Glücklich (der Busfahrer war so eben um sein Tagesgehalt reicher) und die Reise konnte weiter gehen. Wenn es doch immer so einfach wäre. ;)

Ihr wisst ja, in Vietnam herrscht der Kommunismus. Deshalb muss ich auch bisschen drauf achten was ich hier in meinem Blog so von mir gebe. Das gesamte Internet wird nämlich von einem so genannten Bamboo Sicherheitsschirm überwacht. So sind viele Seiten nicht zugänglich (z.B. kann ich Twitter nicht mehr benutzen) und kritische Äußerungen über die Regierung können im Gefängnis enden. Letztes Jahr wurden ganze 46 Touristen verhaftet, weil sie in ihrem Blog kritische Bemerkungen abgegeben haben.
Ich hoffe doch sehr, dass meine bisherigen Äußerungen nicht in die Kategorie "kritisch" fallen. ;)

Wie gesagt, ich sitze gerade im Bus. Und es geht leider überhaupt nicht vorwärts. Wir sind gerade schon zum dritten Mal liegen geblieben und diesmal sieht es nicht danach aus als ob es eine schnelle Lösung geben könnte (die Bremsen blockieren dauerhaft und zwei Reifenwechsel haben wir schon hinter uns). Etwas zu essen oder zu trinken kann ich mir leider auch nicht kaufen, da hier niemand Dollar akzeptiert. Die Vietnamesische Währung ist nämlich Dong (1€ ~ 26 000 Dong).
Naja immerhin ist es ein "Sleeping Bus".
Das heißt man kann fast flach liegen wenn man mag. Deshalb werde ich jetzt auch mal versuchen ein bisschen zu schlafen. Hoffe ich komme noch heute Nacht in Saigon an, da ich die erste Nacht in einem Hostel schon gezahlt habe. Unterwegs bin ich schon seit 7 Std. (eig sollten wir jetzt ankommen) aber wir sind noch 5 Std von Saigon entfernt, vorausgesetzt der Bus würde wieder fahren...

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