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Montag, 12. Januar 2015

Vietnam Krieg und seine Folgen (Tag 37-38)

Nach dem ich gestern doch noch gut, aber sehr spät (2 Uhr morgens) in Saigon angekommen bin sollte der Tag danach ein Sightseeing Tag werden. Mein Hostel ist übrigens echt klasse (Vietnam Inn)! Ich zahle 8 Dollar für ein Dormroom und bekomme kostenloses Frühstück und zwei Bier am Tag. Die Bier kann man vorzugsweise auf der Rooftop Bar genießen welche im 9. Stock ist und von der man einen tollen Blick über Downtown Saigon hat. :)


Mein erster Stop war der Ben Thanh Market bei dem ich mich super lecker mit local Food stärkte und den besten Kokosnuss Shake trank den ich je hatte.
Als nächstes ging es zum Kriegsopfermuseum welches einem einen intensiven Einblick in den Vietnam Krieg und seine Folgen gibt.
So sieht man z.B. die ganzen Kriegsgefährte, Waffen und Bomben welche das amerikanische Militär benutze. 





Ein Beispiel ist der Panzer mit integriertem Flammenwerfer mit einer Reichweite von ca. 130 Metern, welcher verwendet wurde um Dörfer und Dschungelgebiet oder Reisfelder nieder zu brennen um das Land anschließend mit dem Bulldozer platt zu walzen und es zu "Niemandsland" zu erklären. Auf alles was sich danach in diesem Gebiet bewegte wurde geschossen. 



Ein Teil des Museums ist ein Nachbau des Gefängnisses von Phu Quoc in welchem Vietnamesische Patrioten gefangen gehalten und gefoltert wurden. Wie schon in dem Tuol Sleng Museum in Kambodscha sieht man hier wieder all die Folterweisen und Folterinstrumente, vielleicht genauer als man das gerne sehen würde. Deshalb gilt auch hier wieder, überlegt euch ob ihr die folgenden Bilder wirklich sehen wollt. Wusstet ihr übrigens, dass die Franzosen die Guillotine nach Vietnam brachten, mit welcher viele Gefangenen hingerichtet wurden.




Das übelste war aber wahrscheinlich die Bilder-Ausstellung zu den Auswirkungen und Folgen von Agent Orange, einem chemischen Entlaubungsmittel welches breit flächig über Vietnam versprüht wurde und von dem man heute noch Folgen in Form von missgestalteten Körpern sehen kann. 
Allein die Statistik ist schon erschreckend genug. Von 3 Millionen getöteten Menschen waren ungefähr 2 Millionen Civilians, unter ihnen viele Frauen und Kinder.
Schlimm ist auch, dass all die von Giftgas betroffenen Menschen bis heute keine Entschädigung seitens Amerika bekommen haben...
Es ist auf jeden Fall ein wirklich eindrucksvolles Museum auch wenn es einem ab und an schlecht werden kann.





Um wieder ein bisschen Licht in den Tag zu bringen ging es nachdem Museum noch zur Notre Dame Cathedral und zum alten Posthaus, welches von Gustave Eiffel errichtet wurde. Ihr seht also, die Franzosen haben eindeutig ihre Spuren in Vietnam hinterlassen. Es gibt auch erstaunlich viele Christen in Vietnam (fast 10% der Bevölkerung).




Da es schon langsam dämmerte ging es auch schon langsam zurück ins Hostel. Zum Abendessen war ich mit ein paar Leuten aus Australien verabredet, mit denen es dann später auch noch das Nachtleben von Saigon auschecken ging.



Am nächsten Tag ging es zu den Cu Chi Tunnels. Die Tunnel entstanden schon 1948 im Kampf gegen die Kolonialmacht Frankreich und wurden damals schon zum Schutz verwendet. Im Vietnam Krieg erweiterten vietnamesische Partisanen (die Vietcong) die Tunnel massiv, so dass eine ganze Stadt unter der Erde entstand, mit Schulen, Büros, Fabriken usw. Zwischenzeitlich erstreckten sich die Tunnel auf über 200 Kilometern und waren auf drei verschiedenen Ebenen.

Die Tunnel stellte eine große Herausforderung für die amerikanische Armee dar, da es überall versteckte Ausgänge gab und somit oft Überraschungsangriffe seitens der Vietcong gelangen. Zudem wurden überall Fallen aufgestellt von denen Amerikanische Soldaten aufgespießt wurden. Die vielen Versuche des amerikanischen Militärs die Tunnel vollständig zu zerstören (z.B. durch B52 Bomber) scheiterten alle.







Ein kurzen Abschnitt des Tunnels konnten wir besichtigen. Dieser war zwar schon für Touristen erweitert aber wir mussten trotzdem noch durch robben. Ursprünglich waren die Tunnel mal 60cm hoch und 80cm breit. Ich war nach 100 Metern auf jeden Fall schon fix und fertig, es ist mir also ein Rätsel wie Leute dort über längere Zeit überleben konnten, zu mal die Luft unglaublich schlecht ist.



Es ist übrigens wirklich erstaunlich wie präsent der Krieg noch ist. So gibt es deutlich mehr Fehlgeburten als in anderen Ländern und es läuft einem immer mal wieder ein Vietnamese über den Weg dem ein Bein oder Arm fehlt.

Abens ging es dann noch mit paar anderen zu einem bekannten vietnamesischen Restaurant, bei dem ich Haifisch probiert habe (für gerade mal 4 Dollar). Und bevor hier gleich jemand aufschreit, nein es war nicht Haiflosse und nein nicht alle Haiarten sind vom Aussterben bedroht. ;)
War erstaunlich lecker, auch wenn es kaum nach Fisch schmeckt und die Konsistenz ist auch eine andere. Viel härter, vielleicht vergleichbar mit Tunfisch oder Schwertfisch.


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