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Montag, 19. Januar 2015

Traumstraßen nach Mui Ne/ Stadt der Dünen (Tag 44-45)

Wie der Titel dieses Post es schon verrät war die Strecke nach Mui Ne wahrscheinlich die schönste die ich je gefahren bin! Eine wahre Traumstraße für Biker. Selbst Morgan, welcher in England viel Motorrad fährt musste zugeben, dass dies "the best ride of his life" war. 
Vor allem die Fahrt über einen kleinen Pass war einfach atemberaubend! Oben angekommen eröffnet sich uns ein Blick ins vor uns liegen Tal mit Reisfeldern soweit das Auge reicht und wir glaubten sogar das Meer mit dem Horizont verschwimmen zu sehen, was von der Richtung und Entfernung durchaus möglich wäre. 






Unten im Tal angekommen ging es dann vorbei an den vor Grün strotzenden Reisfeldern und durch kleinen nette Dörfchen von denen erstaunlicher Weise fast alle Kirchen hatten. Ich habe es es ja schon erwähnt aber die Christen sind hier gefühlsmäßig in gleicher Weise vertreten wie Buddhisten. Es ist wohl auch so, dass viele Vietnamesen eine Art Mischreligion übernommen haben, finde ich ja irgendwie interessant wie man den Buddhismus mit dem Christentum verbinden kann. ;)



Jetzt fragt ihr euch bestimmt was so einen unglaublich geilen Motorrad-Tag trüben kann? Nun ja eine Möglichkeit wäre es wenn ein Motorrad kaputt gehen würde oder nicht? Und genau das ist leider nach 2/3 der Strecke passiert. Auf einmal blieb Morgan's Motorrad einfach stehen, ohne ersichtlichen Grund. Wir befanden uns gerade im absoluten Nirgendwo. Die Straße die wir gefahren waren war irgendwann nicht mehr geteert und sah so aus als würde sie gerade frisch gebaut und teilweise aus dem Berg gefräst werden (siehe Fotos). Glücklicherweise ging es die meiste Zeit bergab, da es schon langsam Richtung Meer ging. Deshalb wechselte ich mich einfach mit Callum ab Morgan zu ziehen. Dieser hatte zwar irgendwann einen tauben Arm aber immerhin ging es voran. 



In der Ferne sahen wir dann plötzlich gigantische Rauchschwaden, denen wir immer näher kamen. Kurze Zeit später eröffnet sich uns ein schauerliches Bild. Der gesamte Wald links von unsere Straße stand in Flammen und das Feuer kam der Straße schon gefährlich nahe. Hier wollten wir auf keinen Fall liegen bleiben, deshalb nichts wie weg...



Schließlich fanden wir eine abgelegene Werkstatt in einem 10 Leute "Dorf". Mit Händen und Füßen machten wir unser Problem verständlich und hofften auf eine Lösung. Ich schätze mal die Leute in diesem Dorf haben noch kein Wort Englisch in ihrem Leben gehört.
Kurze Zeit später lag Morgan's Motor in schätzungsweise 394 Einzelteilen vor uns. ;) Leider machte unser Mann, in den wir alle unsere Hoffnung steckten nicht den Eindruck als wüsste er was mit dem Motorrad nicht stimmt. Schließlich rief er eine Freundin an, welche ein paar Brocken Englisch konnte und uns klar machte, dass es einer größeren Reparatur bedarf welche eine Millionen Dong (50 Dollar) kosten würde und zwei Tag in Anspruch nehmen würde. 



Da das Motorrad bereits zerlegt war und uns auch so nicht viel anderes übrig blieb willigten wir ein und fuhren mit zwei Motorrädern weiter. Morgan nun bei Callum hinten drauf.
Auf dem Weg haben wir noch eine Horde von Wasserbüffel gesehen, welche sich gerade in einem kleinen Plantschbäcken abkühlten. Wasserbüffel werden nämlich zum Reisanbau verwendet um die Geräte zu ziehen. 


Unser nächstes Ziel war eine kleine Fischer-Stadt am Meer in welcher wir ein super Mittagessen für unter einem Euro genossen. 


Frisch gestärkt ging es nun nach Mui Ne unserem Ziel für heute. Durch die ganze Motorrad Geschichte war es jedoch ziemlich spät geworden, so dass wir das letzte Stück im Dunkeln fahren mussten. Der Vorteil wir haben einen unglaublich schönen Sonnenuntergang am Meer ganz für uns alleine gehabt.






Entlang der Straße nach Mui Ne gab es übrigens viele Drachenfrucht Farmen. Die Pflanzen sehen ja echt lustig aus mit ihren riesigen roten Früchten...




Alles in allem ein unglaublich toller Tag, wäre nur die große Panne nicht passiert. Aber es hat sich ja trotzdem alles ergeben. Das Motorrad werden wir in zwei Tagen wieder abholen.

Abends ging es noch ein bisschen das Nachtleben auskosten, was wir nun wieder richtig genießen konnten nach all der Abgeschiedenheit.

Am nächsten Tag haben wir eigentlich nur relaxt (in unserem wahnsinnig schicken Hostel, siehe Bilder) und uns erholt, da Callum und ich ein bisschen erkältet waren und Morgen auch noch nicht so ganz fit von seiner Mandelentzündung war.


Abends habe ich mir dann noch den Sonnenuntergang am Hafen von Mui Ne angeschaut. Unglaublich wie viel Boote dort an der Küste trieben. Müsste ich schätzen würde ich mindestens 10 000 sagen. Ganz nett fande ich die kleinen runden Wannen welche von den Vietnamesen zum fischen oder zum Transport von Waren von größeren Schiffe ans Land benutzt werden. 




Abends ging es dann relativ früh ins Bett, da wir für morgen einen Dünen Tour für den Sonnenaufgang gebucht haben, welche schon um 4:30 Uhr beginnt.

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